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Friedrich Christoph Perthes (1772-1843) gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen Buchhandels- und Verlagswesens. 1796 eröffnete er in Hamburg eine reine Sortimentsbuchhandlung. Der Kunde konnte sich dadurch erstmals selbst ein Bild über das Angebot an Neuerscheinungen machen - ein Qualitätssprung für die Lesekultur. Perthes warb für ein modernes Urheberrecht und war maßgeblich an der Gründung des Börsenvereins des deutschen Buchhandels beteiligt. Seine Ehe mit Caroline, einer Tochter von Matthias Claudius, verband ihn mit den geistig führenden Kreisen in Hamburg und Schleswig-Holstein.…mehr

Produktbeschreibung
Friedrich Christoph Perthes (1772-1843) gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen Buchhandels- und Verlagswesens. 1796 eröffnete er in Hamburg eine reine Sortimentsbuchhandlung. Der Kunde konnte sich dadurch erstmals selbst ein Bild über das Angebot an Neuerscheinungen machen - ein Qualitätssprung für die Lesekultur. Perthes warb für ein modernes Urheberrecht und war maßgeblich an der Gründung des Börsenvereins des deutschen Buchhandels beteiligt. Seine Ehe mit Caroline, einer Tochter von Matthias Claudius, verband ihn mit den geistig führenden Kreisen in Hamburg und Schleswig-Holstein.
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Autorenporträt
Grolle, Ingegeb. 1931, Studium der Germanistik, Geschichte und Romanistik in Tübingen, Paris und Göttingen, Promotion über die französische Verwaltung Straßburgs im 18. Jahrhundert; Mitarbeit am Schulfunk (SW) und an einem Schulbuch Geschichte; Arbeiten zur Frauen- und Sozialgeschichte Hamburgs.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.11.2004

Hinweis

IN DER ZUNFT DER FEDERN. Schon der alte Friedrich Christoph Perthes hat über die Billiganbieter auf dem frischen Buchmarkt ausgiebig geflucht: über die aus seiner Sicht allzu preiswerten Klassikerausgaben, über die Heller-und-Pfennig-Magazine und über das Buch als Massenware. Über die trivialen Lesegelüste und über die politischen Druckerzeugnisse mit "irreleitendem, Mißtrauen erregendem politischem Geschwätz". Im Jahr 1825 gründete er gemeinsam mit seinen Verlegerkollegen, allen voran Friedrich Campe, den "Börsenverein der Deutschen Buchhändler". Gegen die "federschnelle Zukunft der Scribler" wetterte Friedrich Christoph Perthes in seinem Eröffnungsartikel für das "Börsenblatt für den deutschen Buchhandel". Damals war er dreiundfünfzig Jahre alt und lebte als Verleger in seiner thüringischen Heimat in Gotha. Die besten Jahre seines Lebens aber verbrachte er als Buchhändler in Hamburg. Die erste Sortimentsbuchhandlung dort - das war sein Werk. Er war als ein ganz armer Schlucker in die Stadt an der Elbe gekommen und wurde dann ein angesehener Hamburger Bürger mit einer Wohnung am beliebten Jungfernstieg. Er hatte einen Bekanntenkreis, der weit über Hamburg hinausging. Im Grunde genommen kannte er mehr oder weniger alle Menschen, die im geistigen Leben Deutschlands in der Zeit zwischen napoleonischer Herrschaft, Befreiungskriegen, Vormärz und Restauration Rang und Namen hatten - Berühmtheiten wie Klopstock, Voß, Niebuhr, Brockhaus, den Freiherrn vom Stein, Cotta, Boisserée oder Fouqué. Der Dichter Matthias Claudius wurde sein Schwiegervater.

Friedrich Christoph Perthes war auch mit dem Kaufmann Daniel Runge befreundet. Dessen jüngerer Bruder Philipp Otto, der Maler, hat Perthes gezeichnet und Perthes' Tochter Louise gemalt - in einem der berühmtesten Kinderbildnisse überhaupt. An Perthes erinnern heute eine Straße in Hamburg und ein Relief im Rathaus. Für die von der Zeit-Stiftung herausgegebene Reihe "Hamburger Köpfe" schrieb Inge Grolle die Biographie des Verlegers. Sie ist etwas betulich geraten. Aber Perthes selbst war ja auch alles andere als ein Heißsporn gewesen (Inge Grolle: "Friedrich Christoph Perthes". Reihe Hamburger Köpfe. Herausgegeben von der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 2004. 152 S., 44 Abb., geb., 14,90 [Euro]).

FRANK PERGANDE

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