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Als Definition für den sich nach 1918 entwickelnden deutschen Faschismus bietet dieses Buch an: „Der deutsche Faschismus war eine gegenrevolutionäre Bewegung der herrschenden Klassen, Mittelschichten und von Teilen des Proletariats, die nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und darüber hinaus gegen die sozialen Massenaufstände der Arbeiter und einfachen Soldaten gerichtet war und eine radikale wie gewalttätige ‚Neugründung‘ eines Großdeutschen Reiches vorantrieb. Zentral waren ein eliminatorischer Antisemitismus und Rassismus, der den Verschwörungsmythose des ‚jüdischen Bolschewismus‘…mehr

Produktbeschreibung
Als Definition für den sich nach 1918 entwickelnden deutschen Faschismus bietet dieses Buch an: „Der deutsche Faschismus war eine gegenrevolutionäre Bewegung der herrschenden Klassen, Mittelschichten und von Teilen des Proletariats, die nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland und darüber hinaus gegen die sozialen Massenaufstände der Arbeiter und einfachen Soldaten gerichtet war und eine radikale wie gewalttätige ‚Neugründung‘ eines Großdeutschen Reiches vorantrieb. Zentral waren ein eliminatorischer Antisemitismus und Rassismus, der den Verschwörungsmythose des ‚jüdischen Bolschewismus‘ konstruierte.“  Diese Definition des deutschen Faschismus nach 1918 bezieht sich auf die historischen Vorgänge in jenen Tagen der Weimarer Republik und ist insofern eine historisch bedingte. Aktuelle Kritiker dieser angeblich „falschen marxistischen Theorie des Faschismus“ wie Paul Mason u.a. erkennen nicht die historische Bedingtheit dieser Analyse. Zu den häufig nicht näher dargestellten politischen Rahmenbedingungen gehörten die vom Reichspräsidenten Ebert verhängten Belagerungszustände nach einem preußischen Gesetz von 1851 bzw. nach der Verabschiedung der Weimarer Verfassung am 11. August 1919 die verhängten Ausnahmezustände nach dem Artikel 48. Im Rahmen seiner Amtszeit verordnete Ebert einhundertsechsunddreißig Mal den Belagerungs- bzw. Ausnahmezustand mit der Aufhebung demokratischer Grundrechte. Die vollziehende Gewalt ging dann zunächst auf den Reichswehrminister über, der je nach Situation die vollziehende Gewalt auf den jeweiligen militärischen Befehlshaber übertrug. Zusammenfassend stellt der Autor fest, dass zum Beginn der Weimarer Republik unter dem sozialdemokratischen Reichspräsidenten Ebert die Gesellschaft in weiten Bereichen den Charakter einer Militärdiktatur annahm, mit den Freikorps als den militärischen Ausführungsorganen im Kampf gegen die politische Linke und gegen die Arbeiterbewegung. Unter diesen Bedingungen verfügte der sich entwickelnde deutsche Faschismus über gute Voraussetzungen für seine Durchdringung der Weimarer Republik bis zur Machtergreifung im Jahr 1933.