Der dritte Band der "Studien zu Friedrich Engels' Schrift 'Der Ursprung'" beschäftigt sich mit einem der wichtigsten Aspekte von Engels' Schrift, nämlich mit der Entstehung von Macht, Herrschaft und des Staates als ihres höchsten und entwickeltsten Ausdrucks. Wie im 'Ursprung' selbst wird dabei zunächst die herrschaftslose, egalitäre Gesellschaft als Ausgangspunkt beschrieben und Engels' Analyse der indianischen Stammesgesellschaften mit dem heutigen Wissen über die soziale und politische Struktur indigener Völker auf der ganzen Welt verglichen. Anschließend erörtert der Band Marx' und Engels' programmatisches Konzept der Staats- und Herrschaftsbildung durch das Privateigentum und erweitert es um das moderne anthropologische Modell der Entstehung von 'Häuptlingstümern' und frühen Staaten durch den Machtzuwachs ursprünglich von der Gesellschaft eingesetzter und kontrollierter Stammesoberhäupter und öffentlicher Funktionsträger. Diese von Engels' lange Zeit hindurch selbst vertretene Theorie der Herrschaftsbildung durch "Verwandlung ursprünglicher Diener der Gesellschaft in ihre Herren" wird in dem Band anhand zahlreicher völkerkundlicher und historischer Beispiele illustriert und mit der marxistischen Konzeption der 'Militärischen Demokratie' als letzter und höchster Stufe der Gentilgesellschaft verglichen. Insgesamt geht es in der Studie weniger um eine Korrektur oder gar Revision von Engels' klassischer Darstellung im 'Ursprung' als vielmehr um ihre Aktualisierung und Ergänzung durch das überreiche neue Faktenmaterial und Wissen, das die Forschung seither zusammengetragen hat.
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