Klopstocks lyrisches Schaffen, Teil fast des gesamten schöpferischen Lebens des Autors und Voraussetzung für sein stärkstes Nachleben, ist im Textband dieser wissenschaftlichen Neuedition vollständig repräsentiert. Gegenüber der alten Ausgabe von Franz Muncker und Jaro Pawel aus dem Jahre 1889 ist der Textbestand um 5 Gedichte vergrößert worden. Bisher nur unvollständig edierte Texte wurden vervollständigt. Die neue Ausgabe enthält weit mehr Parallelisierungen von Früh- und Spätfassungen als die alte. Hauptgrundlage der Neuedition ist Klopstocks letzte Odenausgabe von 1798. Sie diente auch als Leitfaden für die chronologische Anordnung der Gedichte.
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"Die einzig angemessene Darstellungsform seines [Klopstocks] Werks ist daher eine mit größter Kennerschaft und editorischer Sorgfalt erstellte historisch-kritische Ausgabe. Eben dies haben Horst Gronemeyer und Klaus Hurlebusch geleistet." -- Steffen Martus in: Süddeutsche Zeitung, 4. Juli 2011
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Dem Zauber, den Klopstocks Oden auf die Generation des Sturm und Drang ausübten, kann sich auch Rezensent Steffen Martus nicht entziehen. Aber er weiß ebenfalls um die Mittel, die Klopstock einsetzte, um jene zauberische Wirkung herbeizuführen. Klopstock experimentierte mit der Sprache, "nutze sie in ihrer ganzen Beweglichkeit aus", schreibt der Rezensent. Semantik, Syntax und vor allem Metrik seien seine bevorzugten Versuchsfelder gewesen; hinzu komme ein Hang zur Verdunkelung des Sinns, der seine Leserschaft erst recht zur Versenkung in die Texte anhalte. Obendrein hat Klopstock große Sorgfalt auf editorische Details verwandt und seine Werke beständig überarbeitet, wie Martus erzählt. Nicht zuletzt aus diesem Grund hält der Rezensent eine historisch-kritische Ausgabe für die einzig gebotene. An einer solchen, übrigens der ersten seit 1889, arbeiten die Klopstock-Experten Horst Gronemeyer und Klaus Hurlebusch seit fast vier Dekaden. Martus findet nichts als lobende Worte für das Projekt, welches nun um die Oden sowie die Geistlichen Lieder angewachsen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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