Friedrich II., der Staufer, geboren 1194 auf dem Marktplatz von Iesi (angeblich vor Zeugen, damit seine Gegner später nicht behaupten konnten, er sei untergeschoben), gestorben im Dezember 1250 ebenfalls in Italien, gehörte zu den interessantesten Herrscherpersönlichkeiten des Mittelalters: tolerant gegenüber Islam und Judentum, aktiver Förderer eines rechtsstaatlichen Systems in Sizilien. Er führte den erfolgreichsten Kreuzzug aller Zeiten, bei dem kein Tropfen Blut vergossen und die heiligen Stätten den christlichen Pilgern geöffnet wurden. Der Kaiser und Ketzer, auch Stupor mundi genannt, war schon zu Lebzeiten ein Mythos, der bis ins 20. Jahrhundert hinein Wirkung hatte.