Warum Bertuch? Friedrich Justin Bertuch (1747?1822) war im Weimar Carl Augusts und Goethes eine bedeutende, noch immer unterschätzte Gestalt ? als Schatullier und Geheimsekretär des Herzogs, als Autor, Übersetzer und Herausgeber, als Buchhändler, Verleger, Industrieller, nicht zuletzt als Kommunalpolitiker und politischer Publizist. Die Beiträge vergegenwärtigen ihn in seinen vielfältigen Begabungen und Tätigkeiten wie in seiner programmatischen und praktischen Konsequenz. Mit ihr wußte er sich nicht nur persönlich und ökonomisch, sondern durchaus auch konzeptionell und vorübergehend selbst…mehr
Warum Bertuch? Friedrich Justin Bertuch (1747?1822) war im Weimar Carl Augusts und Goethes eine bedeutende, noch immer unterschätzte Gestalt ? als Schatullier und Geheimsekretär des Herzogs, als Autor, Übersetzer und Herausgeber, als Buchhändler, Verleger, Industrieller, nicht zuletzt als Kommunalpolitiker und politischer Publizist. Die Beiträge vergegenwärtigen ihn in seinen vielfältigen Begabungen und Tätigkeiten wie in seiner programmatischen und praktischen Konsequenz. Mit ihr wußte er sich nicht nur persönlich und ökonomisch, sondern durchaus auch konzeptionell und vorübergehend selbst politisch als selbständige Größe in einem schwierigen Umfeld zu behaupten.
Inhalt: Gerhard R. Kaiser, Friedrich Justin Bertuch: Versuch eines Porträts. - I. Bertuch und die großen Autoren: Renate Stauf, Wieland und Bertuch. Die Idee des Weltbürgertums im Selbstverständnis des Poeten und des Handelsherrn. - Heinrich Macher, Goethe und Bertuch. Der Dichter und der >homo oeconomicus< im klassischen Weimar. - Manfred Koch, Bertuch und Herder. - Bernd Leistner, Schiller und Bertuch. - Ulrich Kaufmann, »Zur Gewohnheit gewordene Güte und Theilnehmung gegen Fremde ...« Lenz und Bertuch. - II. Bertuch als Autor: Heide Eilert, Bertuch und das zeitgenössische Theater. - Angelika Pöthe, »Wiegenliederchen«: Bertuch und die Kinder- und Jugendliteratur des 18. Jahrhunderts. - III. Bertuch als Vermittler: Dietrich Briesemeister, Bertuchs Bedeutung für die Aufnahme der spanischen und portugiesischen Literatur in Deutschland. - Jochen Heymann, Friedrich Justin Bertuch und die »Allgemeine Literatur-Zeitung« als Drehscheibe hispanistischer Vermittlung in Deutschland. - Angela Borchert, Übersetzung und Umschrift. Spätaufklärerische Kulturpolitik am Beispiel von Friedrich Justin Bertuchs Märchensammlung »Die Blaue Bibliothek aller Nationen«. - Christian Deuling, Friedrich Justin Bertuch und der Handel mit Nordamerika. - Thomas C. Starnes, Bertuch, Philip Mark und der große Nordamerika-Plan. - Jens Riederer, »... und mit gelehrten Kenntnissen einen richtigen Spekulationsgeist verbindet.« Bertuch als Mitglied in aufgeklärten Sozietäten, geselligen Vereinen und gelehrten Akademien. - Uwe Quilitzsch, Bertuch und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. - IV. Bertuch als Verleger: Wolfgang Braungart, Bertuch und die Freie Zeichenschule in Weimar. Ein Aufklärer als Förderer der Künste. - Siegfried Seifert, »Genie und Lumpen«. Programmatische Entwürfe Bertuchs zur Reform des deutschen Verlagsbuchhandels vor 1800. Überlegungen zu einem Forschungsansatz. - Christina Junghanß, »Es ist ein Unglück vor die teutschen Handwerksleute, daß sie gar keinen Unternehmungsgeist besitzen ...« Bertuch als Wirtschaftsförderer. - Andreas Meier, Vom >homo industrius< zum >Kulturindustriellen<. Friedrich Justin Bertuch und die Rationalisierung literarischer Kultur. - Helga Schultz, Der Verleger Friedrich Justin Bertuch als Kaufmann und Literaturpolitiker. - Christina Killius, Bertuchs Beitrag zur Antiqua-Fraktur-Debatte. - Marie-Kristin Hauke, »Wenns nur Lärmen macht ...«. Friedrich Justin Bertuch und die (Buch-)Werbung des späten 18. Jahrhunderts. - Michael Schütterle, Bertuchs Verlagsunternehmungen in Rudolstadt. - Bernhard Fischer, Friedrich Justin Bertuch und Johann Friedrich Cotta. Die >Phalanx< der Buchhändler. - Ian Maxted, Bertuch und England. Vorbild oder Nachklang? - V. Schwerpunkte des Bertuchschen Verlagsprogramms: Uta Kühn-Stillmark, Zum Verlagsprofil des Landes-Industrie-Comptoirs und des Geographischen Instituts unter Friedrich Justin Bertuch in den Jahren 1791--1822. - Michael Diers, Bertuchs Bilderwelt. Zur populären Ikonographie der Aufklärung. - Thomas C. Starnes, Bertuch und »Der Teutsche Merkur«. - Peter Brüne, Friedrich Schulz (1762--1798) - ein Schriftsteller aus dem Umkreis Friedrich Justin Bertuchs. - Doris Kuhles, Das »Journal des Luxus und der Moden« (1786--1827). Zur Entstehung seines inhaltlichen Profils und seiner journalistischen Struktur. - Angelika Emmrich/Susanne Schroeder, Weimarer historische Interieurs. Zum Ameublement im »Journal des Luxus und der Moden«. - Margarete Mildenberger, Bertuch und die »Allgemeine Literatur-Zeitung«. Zu den Bfriefen von Christian Gottfried Schütz im Weimarer Bertuch-Nachlaß. - Uwe Plötner, »Du fühlst, wie leicht und amüsant diese Arbeit ist ...«. Friedrich Justin Bertuchs »Bilderbuch für Kinder« (1790--1843). - Gerhard R. Kaiser, »Jede große Stadt ist eine Moral in Beispielen.« Bertuchs Zeitschrift »London und Paris«. - Werner Greiling, Politik und Publizistik, Publizistik und Politik. Friedrich Justin Bertuchs Wirken seit dem Wiener Kongreß. - Brunhild Neuland, »... gegen die Willkühr und das Partheiwesen jeglicher Art«. Friedrich Justin Bertuchs »Oppositions-Blatt oder Weimarische Zeitung«. - VI. Bertuch und die Gartenkunst: Ulrich Müller, Friedrich Justin Bertuch und die landschaftliche Gartenkunst. - Angelika Schneider, Friedrich Justin Bertuch: ein Beförderer der Gartenkunst. - VII. Bertuch und die Naturwissenschaften: Jutta Heinz, »Ueber die Mittel Naturgeschichte gemeinnütziger zu machen« (1799). Bertuchs Entwurf eines populärwissenschaftlichen Forschungs- und Verlagsprogramms. - Gisela Nickel, »Höhen der alten und neuen Welt bildlich verglichen«. Eine Publikation Goethes in Bertuchs Verlag. - Walter Steiner, Bemerkungen zu den geowissenschaftlichen Publikationen aus Bertuchs Weimarer Verlagen.
Inhalt: Gerhard R. Kaiser, Friedrich Justin Bertuch: Versuch eines Porträts. - I. Bertuch und die großen Autoren: Renate Stauf, Wieland und Bertuch. Die Idee des Weltbürgertums im Selbstverständnis des Poeten und des Handelsherrn. - Heinrich Macher, Goethe und Bertuch. Der Dichter und der >homo oeconomicus< im klassischen Weimar. - Manfred Koch, Bertuch und Herder. - Bernd Leistner, Schiller und Bertuch. - Ulrich Kaufmann, »Zur Gewohnheit gewordene Güte und Theilnehmung gegen Fremde ...« Lenz und Bertuch. - II. Bertuch als Autor: Heide Eilert, Bertuch und das zeitgenössische Theater. - Angelika Pöthe, »Wiegenliederchen«: Bertuch und die Kinder- und Jugendliteratur des 18. Jahrhunderts. - III. Bertuch als Vermittler: Dietrich Briesemeister, Bertuchs Bedeutung für die Aufnahme der spanischen und portugiesischen Literatur in Deutschland. - Jochen Heymann, Friedrich Justin Bertuch und die »Allgemeine Literatur-Zeitung« als Drehscheibe hispanistischer Vermittlung in Deutschland. - Angela Borchert, Übersetzung und Umschrift. Spätaufklärerische Kulturpolitik am Beispiel von Friedrich Justin Bertuchs Märchensammlung »Die Blaue Bibliothek aller Nationen«. - Christian Deuling, Friedrich Justin Bertuch und der Handel mit Nordamerika. - Thomas C. Starnes, Bertuch, Philip Mark und der große Nordamerika-Plan. - Jens Riederer, »... und mit gelehrten Kenntnissen einen richtigen Spekulationsgeist verbindet.« Bertuch als Mitglied in aufgeklärten Sozietäten, geselligen Vereinen und gelehrten Akademien. - Uwe Quilitzsch, Bertuch und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. - IV. Bertuch als Verleger: Wolfgang Braungart, Bertuch und die Freie Zeichenschule in Weimar. Ein Aufklärer als Förderer der Künste. - Siegfried Seifert, »Genie und Lumpen«. Programmatische Entwürfe Bertuchs zur Reform des deutschen Verlagsbuchhandels vor 1800. Überlegungen zu einem Forschungsansatz. - Christina Junghanß, »Es ist ein Unglück vor die teutschen Handwerksleute, daß sie gar keinen Unternehmungsgeist besitzen ...« Bertuch als Wirtschaftsförderer. - Andreas Meier, Vom >homo industrius< zum >Kulturindustriellen<. Friedrich Justin Bertuch und die Rationalisierung literarischer Kultur. - Helga Schultz, Der Verleger Friedrich Justin Bertuch als Kaufmann und Literaturpolitiker. - Christina Killius, Bertuchs Beitrag zur Antiqua-Fraktur-Debatte. - Marie-Kristin Hauke, »Wenns nur Lärmen macht ...«. Friedrich Justin Bertuch und die (Buch-)Werbung des späten 18. Jahrhunderts. - Michael Schütterle, Bertuchs Verlagsunternehmungen in Rudolstadt. - Bernhard Fischer, Friedrich Justin Bertuch und Johann Friedrich Cotta. Die >Phalanx< der Buchhändler. - Ian Maxted, Bertuch und England. Vorbild oder Nachklang? - V. Schwerpunkte des Bertuchschen Verlagsprogramms: Uta Kühn-Stillmark, Zum Verlagsprofil des Landes-Industrie-Comptoirs und des Geographischen Instituts unter Friedrich Justin Bertuch in den Jahren 1791--1822. - Michael Diers, Bertuchs Bilderwelt. Zur populären Ikonographie der Aufklärung. - Thomas C. Starnes, Bertuch und »Der Teutsche Merkur«. - Peter Brüne, Friedrich Schulz (1762--1798) - ein Schriftsteller aus dem Umkreis Friedrich Justin Bertuchs. - Doris Kuhles, Das »Journal des Luxus und der Moden« (1786--1827). Zur Entstehung seines inhaltlichen Profils und seiner journalistischen Struktur. - Angelika Emmrich/Susanne Schroeder, Weimarer historische Interieurs. Zum Ameublement im »Journal des Luxus und der Moden«. - Margarete Mildenberger, Bertuch und die »Allgemeine Literatur-Zeitung«. Zu den Bfriefen von Christian Gottfried Schütz im Weimarer Bertuch-Nachlaß. - Uwe Plötner, »Du fühlst, wie leicht und amüsant diese Arbeit ist ...«. Friedrich Justin Bertuchs »Bilderbuch für Kinder« (1790--1843). - Gerhard R. Kaiser, »Jede große Stadt ist eine Moral in Beispielen.« Bertuchs Zeitschrift »London und Paris«. - Werner Greiling, Politik und Publizistik, Publizistik und Politik. Friedrich Justin Bertuchs Wirken seit dem Wiener Kongreß. - Brunhild Neuland, »... gegen die Willkühr und das Partheiwesen jeglicher Art«. Friedrich Justin Bertuchs »Oppositions-Blatt oder Weimarische Zeitung«. - VI. Bertuch und die Gartenkunst: Ulrich Müller, Friedrich Justin Bertuch und die landschaftliche Gartenkunst. - Angelika Schneider, Friedrich Justin Bertuch: ein Beförderer der Gartenkunst. - VII. Bertuch und die Naturwissenschaften: Jutta Heinz, »Ueber die Mittel Naturgeschichte gemeinnütziger zu machen« (1799). Bertuchs Entwurf eines populärwissenschaftlichen Forschungs- und Verlagsprogramms. - Gisela Nickel, »Höhen der alten und neuen Welt bildlich verglichen«. Eine Publikation Goethes in Bertuchs Verlag. - Walter Steiner, Bemerkungen zu den geowissenschaftlichen Publikationen aus Bertuchs Weimarer Verlagen.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Bevor Dieter Borchmeyer auf das Buch zu sprechen kommt, skizziert er zunächst wichtige biografische Stationen des Unternehmers und Verlegers Bertuch und seine Bedeutung für das kulturelle Leben weit über Weimar hinaus. So erinnert der Rezensent daran, dass Bertuch nicht nur "Don Quijote" ins Deutsche übersetzt hat, sondern auch Herausgeber zahlreicher Zeitschriften war, die sich mit so unterschiedlichen Themen wie Mode, Politik, Medizin, Geowissenschaften bis hin zur Gartenkunst befassten. Borchmeyer weiß es sehr zu schätzen, dass im vorliegenden Band die vielen Facetten von Bertuchs Aktivitäten beleuchtet werden und sich die Autoren dabei "ausnahmslos" auf Beiträge beschränken, die "auf Quellendokumentation und -analyse basieren". Dass sie dabei auf "theoretische Extravaganzen oder methodologische Alleingänge" verzichten, gehört für ihn zu den Stärken des Bandes. Bedauerlich findet er lediglich, dass die vielen "Einzelaspekte" eine Biografie nicht wirklich ersetzen können.