Friedrich Justin Bertuch jahrzehntelanger Mitbürger Johann Wolfgang Goethes, darf mit Recht als eine der herausragenden Persönlichkeiten der Weimarer Kultur der Klassik bezeichnet werden. Nicht nur als Übersetzer, als Dichter und Schriftsteller mit umstrittenem Talent, als erfolgreicher Verleger und Herausgeber, als gelehrter Mäzen und Förderer der Wissenschaften hat er sich einen Namen gemacht. Auch im Ministerialdienst sowie als freier Unternehmer bewies er strategisches Geschick und visionäres Denken. Er arbeitete als Stadtältester, gefiel sich als Gartenfreund und führte seine Familie als egozentrisch-patriarchalische Vaterfigur. Die Biographie zeichnet nach den bisher erschlossenen Quellen ein fundiertes und im besten Wortsinne populäres Bild von Friedrich Justin Bertuch und würdigt so die Lebensleistung dieses rastlos tätigen, vorwärtsstrebenden Menschen.
"Was Bertuch allein an Reiseliteratur und Karten bzw. Atlanten verlegt hat, übersteigt unsere Vorstellungskraft. Diese Superlative schildert Steiner - hier ganz in seinem Element - mit großer Kenntnis und Ausdauer. Dem steht Kühn-Stillmark mit ihren kenntnisreichen Ausführungen über die nicht weniger imponierende Leistung Bertuchs als Herausgeber und Redakteur von zahllosen Journalen und Zeitschriften keineswegs nach." (Jens Riederer, Weimar Kultur Journal Nr. 2/2002, 15.03.2002)