Der aus dem Wittgensteiner Land stammende Komponist Friedrich Kiel (1821-1885) verbrachte die weitaus meiste Zeit seines Lebens und Wirkens in Berlin. Dort trat er mit seinen ersten Kompositionen vor die Öffentlichkeit und wirkte über lange Jahre als Kompositionslehrer. Doch sein Nachlass ist heute weit zerstreut. Daher setzte sich die Friedrich-Kiel-Gesell schaft e.V. zum Ziel, Briefe und andere Dokumente von und über Friedrich Kiel in Archiven und Bibliotheken aufzuspüren. Als Ergebnis dieser Bemühungen kann nunmehr der erste Teil einer auf zwei Bände angelegten Briefausgabe vorgelegt werden. Er enthält 67 Schreiben Kiels aus fast vier Jahrzehnten, von 1841 bis 1878. Sie zeigen den jungen Kiel auf der Suche nach einem geeigneten Verlag seiner Werke und dokumentieren sein Wirken als Lehrer sowie seine wachsende Anerkennung als Komponist. Der Leser kann den beharrlichen und gewiss schwierigen Aufstieg Friedrich Kiels aus kleinen, dörflichen Verhältnissen zu einer führenden, aber stets unabhängig bleibenden Musikerpersönlichkeit im Berlin der "Gründerzeit" anschaulich mitvollziehen.Die von Karen Krukowski erarbeitete Ausgabe ist ergänzt durch eine lesenswerte biographische Skizze zu Friedrich Kiel, verfasst von Dietmar Schenk.