Friedrich Pacius wurde 1809 in Hamburg geboren, im selben Jahr wie Felix Mendelssohn Bartholdy. Er studierte bei Moritz Hauptmann und Louis Spohr in Kassel und war dort mit dem ebenfalls aus Hamburg stammenden Meistergeiger Ferdinand David eng befreundet. Pacius, der ab 1835 in Helsinki lebte, prägte das skandinavische Kulturleben wie kein anderer deutscher Komponist. Er komponierte die finnische Nationalhymne und 1852 die erste finnische Oper. Das Buch stellt Pacius' Leben und Werk im kulturhistorischen, insbesondre nordeuropäischen Kontext dar. Es ist auch eine Kulturgeschichte der Ostseeregion. Im zweiten Teil des Buches werden Tagebücher, Briefe und andere Dokumente aus dem Nachlass des Komponisten veröffentlicht und von Silke Bruns kommentiert. Sie ergeben ein in vielen Details neues Bild von Friedrich Pacius.Die Rezeptionsgeschichte dieses "Einwanderers" ist reich an Widersprüchen. Pacius, der 1891 - nur ein Jahr vor dem großen künstlerischen Durchbruch von Jean Sibelius - verstarb, wurde zwar der "Vater der finnischen Musik" genannt, aber Nationalkomponist wurde erst Sibelius. Das vorliegende Buch beleuchtet diese Zusammenhänge.Tomi Mäkelä, geb. in Lahti, Finnland, lebt in Berlin und ist Professor für Musikwissenschaft an der Martin-Luther Universität Halle. Er ist Autor der einschlägigen Werke über Jean Sibelius und die finnische Musikgeschichte. Sein neuestes Buch, Saariaho, Sibelius und andere - Neue Helden des neuen Nordens, erscheint im selben Verlag. Silke Bruns, Gesangspädagogin und Musikwissenschaftlerin. Unter der Leitung von Tomi Mäkelä arbeitete sie an der Finnischen Akademie der Wissenschaften und bei der Schwedischen Literaturgesellschaft in Finnland u.a. an den Pacius-Quellen. Seit 2010 Leitung des Wiener Stimmstudios.