Jugendliches Genie, Revolutionär, Dichter. Rüdiger Safranski entstaubt in seiner Schiller-Biographie eine der schwungvollsten Gestalten unserer Literatur. Friedrich Schiller läutete mit seinem Enthusiasmus die Epoche der deutschen Geistesgeschichte ein, die man später den "Deutschen Idealismus" genannt hat. Mit diesem großen Buch über Schillers Leben und Denken könnte seine Renaissance beginnen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2004Erzählte Leben
ALS SCHILLER 1789 seine Antrittsvorlesung in Jena hielt, glaubte er noch, daß "die Tat lebt und weiter eilt", während der Name ihres Urhebers hinter ihr zurückbleibt. Heute, da auch Taten oft Schall und Rauch sind, zählt die Biographie zu den beliebtesten Genres. Ein Mann auf der Kippe - so zeigt Rüdiger Safranski Friedrich Schiller. Safranskis Buch ist die Biographie des Jahres, nicht nur, weil das Schiller-Jahr bevorsteht, sondern vor allem, weil es Safranski gelungen ist, sich von den ungezählten Titeln und Früchten der Schiller-Literatur freizumachen, ohne sie schlicht zu ignorieren.
Nachdem Harry Graf Kessler gleich für zwei Biographen nicht recht zu fassen war, sollen Selbstzeugnisse für Abhilfe sorgen. In seinen Tagebüchern zeigt sich jetzt eine Gestalt, die unserer Zeit auf faszinierende Weise den Spiegel vorhält, indem sie demonstriert, welch armselige Mischung Selbstbezogenheit und falsch verstandene Weltläufigkeit abgeben. Pflichtlektüre für die Sklaven des guten Geschmacks. Eine Biographie ganz eigener Art hat Viktor Jerofejew geschrieben: Er erzählt einen dramatischen Vater-Sohn-Konflikt im Schatten Stalins und seiner Nachfolger als bewegende Doppelbiographie.
igl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
ALS SCHILLER 1789 seine Antrittsvorlesung in Jena hielt, glaubte er noch, daß "die Tat lebt und weiter eilt", während der Name ihres Urhebers hinter ihr zurückbleibt. Heute, da auch Taten oft Schall und Rauch sind, zählt die Biographie zu den beliebtesten Genres. Ein Mann auf der Kippe - so zeigt Rüdiger Safranski Friedrich Schiller. Safranskis Buch ist die Biographie des Jahres, nicht nur, weil das Schiller-Jahr bevorsteht, sondern vor allem, weil es Safranski gelungen ist, sich von den ungezählten Titeln und Früchten der Schiller-Literatur freizumachen, ohne sie schlicht zu ignorieren.
Nachdem Harry Graf Kessler gleich für zwei Biographen nicht recht zu fassen war, sollen Selbstzeugnisse für Abhilfe sorgen. In seinen Tagebüchern zeigt sich jetzt eine Gestalt, die unserer Zeit auf faszinierende Weise den Spiegel vorhält, indem sie demonstriert, welch armselige Mischung Selbstbezogenheit und falsch verstandene Weltläufigkeit abgeben. Pflichtlektüre für die Sklaven des guten Geschmacks. Eine Biographie ganz eigener Art hat Viktor Jerofejew geschrieben: Er erzählt einen dramatischen Vater-Sohn-Konflikt im Schatten Stalins und seiner Nachfolger als bewegende Doppelbiographie.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als einen Sartre des 18. Jahrhunderts zeichnet Rüdiger Safranski Schiller in seinem biografischen Porträt, als einen Philosophen der Freiheit, so Rezensent Manfred Koch. Allerdings handele es sich um einen problematischen, einen gebrochenen Freiheitsbegriff, in dessen Zentrum das Pathos der Wahl steht, die jeder Mensch, auch in der auswegslosesten Situation noch, hat. Safranski zeige in seinem Werk, das pünktlich zu Schillers anstehendem 200. Geburtstag auf den Markt kommt, wie der existenzialistisch-idealistische Dichterphilosoph sich in allen seinen Dramen an der "Tragik einer letztlich heimatlosen Freiheit" abgearbeitet hat. Dabei erweise sich Safranski, wie schon in seinen Studien über Nietzsche und Heidegger, als absolut souverän im Umgang mit den kulturgeschichtlichen Zeithintergründen . Wie der Biograf etwa Fichtes Ich-Philosophie bündelt, nötigt dem Rezensenten Respekt ab. Als wohltuend notiert Koch auch Safranskis Verzicht auf "dramatische Stilisierungen", zu denen ein "Athlet des Willens" wie Schiller natürlich Anlass gegeben hätte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"... grandios, pointenreich, schlagfertig. Ein Buch, in dem uns Schiller als Zeitgenosse wieder geschenkt wird." Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 18./19.09.04
"Die Schiller-Biographie für unsere Zeit. Allein dafür ist dieses Buch bereits zu loben und zu preisen, daß es so elegant die Balance hält zwischen lebenssatten Anekdoten und intellektueller Biographie. Die Abenteuer des Denkens, in die sich dieser Dichter versteigt, mit sicherer Hand nachzuzeichnen und pointiert zu bewerten, ist Safranskis große Stärke. Besser kann das Schillerjahr 2005 nicht eingeläutet werden." Tilman Krause, Die Welt, 09.10.04
"Rüdiger Safranski präsentiert einen modernen Dichter, einen Meister der Ambivalenz, einen Vordenker. ... Anspruchsvoll, doch gut lesbar verbindet Safranski Schillers Denken, Schreiben, sein privates wie öffentliches Leben und die Zeithintergründe zu einem Gesamtbild, das die Modernität nicht behauptet, sondern in herausragenden Werkanalysen evident macht." Rolf-Bernhard Essig, Die Zeit, 07.10.04
"Faktenreich, prägnant und verständlich ... Eine Schiller-Biographie, die Verstand und Gefühl gleichermaßen anspricht und viele überraschende Einsichten und Entdeckungen bietet, fraglos ein großer Wurf. Sie regt an, sich mit Schiller näher zu befassen - erneut oder zum ersten Mal, je nachdem. Aber auch Safranskis Werk selbst lädt ein zum Wiederlesen und Nachschlagen, ist es doch eine wahre Fundgrube, die man so schnell nicht ausschöpft." Ursula Homann, Frankfurter Rundschau, 22.09.04
"Man greife zu Safranskis Buch, und man wird die Erfahrung machen: Schiller ist immer noch da. Und wie! Rüdiger Safranski ist ein souveräner und nobler Anwalt seines Autors, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der in vollkommener Liberalität daherkommt." Hans-Jürgen Schings, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.04
"Eine bemerkenswerte und anspruchsvolle Biografie, die in den Lebensthemen des Dichters die Ideengeschichte einer der produktivsten Epochendes deutschen Denkens nachzeichnet. Safranski beweist, dass Biografien zugleich philosophie- und kulturgeschichtliche Einführungen auf höchstem Niveau sein können. Was Safranski in diesem Kontext leistet, ist erstaunlich." Manfred Koch, Neue Zürcher Zeitung, 25./26.09.04
"Ein herausragendes Buch. Safranski macht Lust auf Schiller." Odo Marquardt, Deutsche Welle, 26.09.04
"Die Biografie Safranskis lässt das Faszinierende von Schillers Ästhetik funkeln und leuchten, ja strahlen. ... Safranski zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Lust und welches Vergnügen es bereiten kann, sich einmal mit den Tugenden und Leistungen eines Autors wie Friedrich Schiller auseinander zu setzen. ...eine rundum gelungene Hommage." Gunther Nickel, Tages-Anzeiger, 16.10.04
"Erklärt klug und trotzdem enorm unterhaltsam, warum Schiller eine ganze Epoche in Schwung gebracht hat - und warum es höchste Zeit für eine Schiller-Renaisance wäre." Brigitte Kultur, 1/05
"Die Schiller-Biographie für unsere Zeit. Allein dafür ist dieses Buch bereits zu loben und zu preisen, daß es so elegant die Balance hält zwischen lebenssatten Anekdoten und intellektueller Biographie. Die Abenteuer des Denkens, in die sich dieser Dichter versteigt, mit sicherer Hand nachzuzeichnen und pointiert zu bewerten, ist Safranskis große Stärke. Besser kann das Schillerjahr 2005 nicht eingeläutet werden." Tilman Krause, Die Welt, 09.10.04
"Rüdiger Safranski präsentiert einen modernen Dichter, einen Meister der Ambivalenz, einen Vordenker. ... Anspruchsvoll, doch gut lesbar verbindet Safranski Schillers Denken, Schreiben, sein privates wie öffentliches Leben und die Zeithintergründe zu einem Gesamtbild, das die Modernität nicht behauptet, sondern in herausragenden Werkanalysen evident macht." Rolf-Bernhard Essig, Die Zeit, 07.10.04
"Faktenreich, prägnant und verständlich ... Eine Schiller-Biographie, die Verstand und Gefühl gleichermaßen anspricht und viele überraschende Einsichten und Entdeckungen bietet, fraglos ein großer Wurf. Sie regt an, sich mit Schiller näher zu befassen - erneut oder zum ersten Mal, je nachdem. Aber auch Safranskis Werk selbst lädt ein zum Wiederlesen und Nachschlagen, ist es doch eine wahre Fundgrube, die man so schnell nicht ausschöpft." Ursula Homann, Frankfurter Rundschau, 22.09.04
"Man greife zu Safranskis Buch, und man wird die Erfahrung machen: Schiller ist immer noch da. Und wie! Rüdiger Safranski ist ein souveräner und nobler Anwalt seines Autors, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der in vollkommener Liberalität daherkommt." Hans-Jürgen Schings, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.10.04
"Eine bemerkenswerte und anspruchsvolle Biografie, die in den Lebensthemen des Dichters die Ideengeschichte einer der produktivsten Epochendes deutschen Denkens nachzeichnet. Safranski beweist, dass Biografien zugleich philosophie- und kulturgeschichtliche Einführungen auf höchstem Niveau sein können. Was Safranski in diesem Kontext leistet, ist erstaunlich." Manfred Koch, Neue Zürcher Zeitung, 25./26.09.04
"Ein herausragendes Buch. Safranski macht Lust auf Schiller." Odo Marquardt, Deutsche Welle, 26.09.04
"Die Biografie Safranskis lässt das Faszinierende von Schillers Ästhetik funkeln und leuchten, ja strahlen. ... Safranski zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Lust und welches Vergnügen es bereiten kann, sich einmal mit den Tugenden und Leistungen eines Autors wie Friedrich Schiller auseinander zu setzen. ...eine rundum gelungene Hommage." Gunther Nickel, Tages-Anzeiger, 16.10.04
"Erklärt klug und trotzdem enorm unterhaltsam, warum Schiller eine ganze Epoche in Schwung gebracht hat - und warum es höchste Zeit für eine Schiller-Renaisance wäre." Brigitte Kultur, 1/05