Friedrich Schlegel entwirft in der Fragmentsammlung Ideen (1800) ein anspruchsvolles, synkretistisches Konzept des 'Künstlers' als eines kulturstiftenden und kulturkritischen 'Intellektuellen'. Die Wesensmerkmale des von Schlegel konzipierten 'Künstlers' sind Wortmächtigkeit, analytische und kritische Kompetenz, Reflexionsvermögen, Neigung zum Querdenken und Polemik. Dabei reflektiert er auch Möglichkeiten elitärer intellektueller Sozietäten als transitorische Organisationsformen zur Generierung neuer 'Künstler' und als Gegenentwurf zur als defizitär empfundenen Wirklichkeit des literarischen Feldes um 1800. Schlegel greift damit zeitgenössische Modelle des ästhetischen Diskurses der 1790er-Jahre und des Neuhumanismus ebenso wie traditionelle Topoi auf und verbindet diese mit formal und medial avantgardistischen Ansätzen.
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