Im Mittelpunkt dieses Buches steht Johann Gustav Reinbeck, der wie kaum ein anderer lutherischer Theologe die preußische Religionsgeschichte von der Orthodoxie des späten 17. Jahrhunderts über den Pietismus bis zur Aufklärung geprägt hat. Ihm ist es vor allem zu verdanken, durch die Anwendung der Vernunft und der "Wahrheit" auf der Grundlage der philosophischen Lehren von Leibniz und Christian Wolff der Aufklärung in der Theologie zum Durchbruch verholfen zu haben. Reinbecks Wirken als Berliner Propst und Konsistorialrat stand unter dem weitreichenden Einfluß der beiden Preußenkönige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen, bei denen er gleichermaßen in hohem Ansehen stand. Einige seiner theologischen Schriften sowie seine Predigten wurden auf königliche Anordnung zum Vorbild erklärt und zur Pflichtlektüre in den Pfarreien Preußens erhoben. Die vorliegende Arbeit hat den Charakter einer Biographie von Johann Gustav Reinbeck. Sie setzt sich zugleich mit dem Gesamtwerk des Theologen einschließlich seiner Streitschriften und Predigten auseinander und zeigt die verschiedenen Tätigkeitsfelder Reinbecks im Dienste der beiden Preußenkönige auf. Sie greift dabei auf den umfangreichen Bestand an königlichen Orders sowie den Briefwechsel zwischen Reinbeck und anderen bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit zurück. Damit wurde eine Darstellung möglich, die den neuesten Forschungsstand der theologischen Entwicklungsgeschichte Preußens zur Zeit von Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen widerspiegelt.
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