Als Ellen feststellen muss, dass ihr Freund andere Zukunftsvorstellungen hat als sie, kommt ihr das Angebot ihrer Mutter, diese und ihre beste Freundin in St. Peter-Ording zu besuchen, gerade recht. Der Abstand wir ihr sicher gut tun, doch Ellen liegt noch etwas anderes auf der Seele. Ihr Verlag
erwartet ein neues Exposé, ausgerechnet für einen Liebesroman. Zuerst einmal lässt Ellen jedoch die…mehrAls Ellen feststellen muss, dass ihr Freund andere Zukunftsvorstellungen hat als sie, kommt ihr das Angebot ihrer Mutter, diese und ihre beste Freundin in St. Peter-Ording zu besuchen, gerade recht. Der Abstand wir ihr sicher gut tun, doch Ellen liegt noch etwas anderes auf der Seele. Ihr Verlag erwartet ein neues Exposé, ausgerechnet für einen Liebesroman. Zuerst einmal lässt Ellen jedoch die wundervolle Umgebung mit ihren vereisten Salzwiesen und Weiten des Standes auf sich wirken und ahnt noch nicht was ihr alles widerfahren wird – und was ausgerechnet ein kleiner Teeladen und ein geheimnisvoller, verwitterter Briefkasten damit zu tun haben...
Bei Liebeskummer Abstand zu gewinnen ist sicherlich nicht das Schlechteste, doch ist es nicht jedem vergönnt so spontan wie Krimi-Autorin Ellen sein zu können und an die Küste zu flüchten. Dennoch kann man sich wunderbar in die Gegebenheiten hineinträumen, auch wenn es negativer Emotionen bedarf, um dem Alltag zu entfliehen. Die raue See, die bei Wind und Wetter der ideale Ort ist, die Seele zu heilen, macht alles wett und verkehrt die Gefühle ins Positive. Man kann das Meer sogar riechen, wenn man de Augen schließt und sich gut konzentriert.
Ellen erfährt durch einige zufällige Begegnungen mit den unterschiedlichsten Charakteren einmal mehr, dass jeder Rückschlag auch eine Chance bedeuten kann, privat wie beruflich. Jeder muss aber für sich selbst entscheiden, ob er mit den daraus möglicherweise entstehenden Veränderungen umgehen kann und möchte. Trotz der sanften und teils ernsthaften Töne, die Autorin Tanja Janz anschlägt, gibt es durchaus auch humoristische Passagen, die fast wie ein Wechsel der Gezeiten wirken, gegensätzlich, aber doch ergänzend.
Im Hinblick auf den Verlauf der Geschichte lassen sich keine großartigen Überraschungen ausmachen. Vielmehr wird der Leser seine, während der Lektüre entstandenen, Überlegungen bestätigt sehen. Im Grunde wünscht man sich ja auch eigentlich genau das, die Figuren so greifen zu können, dass man ihre Handlungen verstehen und sogar vorhersehen kann. Nichtsdestotrotz verhalten sich Menschen ab und an auch entgegen ihres Naturells, das hätte hier noch etwas Pep hinein gebracht. So handelt es sich zwar nach wie vor um eine wundervolle Geschichte für die Vorweihnachtszeit, die jedoch alles in allem zu glatt daher kommt.