„Du willst doch nicht ernsthaft 21,1 Kilometer zu Fuß zurücklegen? Hast du schon vergessen, wie weit du es heute Morgen nicht geschafft hast? Sag mal, willst du mich umbringen, du verrücktes Huhn?“ Sein Ton wird eindringlicher und lauter.
Wer kennt diese Stimme in seinem Inneren nicht? Vom
Tier in uns, dem inneren Schweinehund!
Nach einem Schwindelanfall geht die Autorin zum Arzt.…mehr„Du willst doch nicht ernsthaft 21,1 Kilometer zu Fuß zurücklegen? Hast du schon vergessen, wie weit du es heute Morgen nicht geschafft hast? Sag mal, willst du mich umbringen, du verrücktes Huhn?“ Sein Ton wird eindringlicher und lauter.
Wer kennt diese Stimme in seinem Inneren nicht? Vom Tier in uns, dem inneren Schweinehund!
Nach einem Schwindelanfall geht die Autorin zum Arzt. Und seine Diagnose treibt ihr die Zornes- und Schamesröte gleichermaßen ins Gesicht. Sie soll zu dick sein, auf dem besten Weg zu einer ernsthaften Erkrankung?!
Nach dem ersten Schock nimmt Renate Londer den Kampf gegen ihr Übergewicht auf – und den mit ihrem inneren Schweinehund – Seppl genannt - , der sich vehement gegen frisches Gemüse und weniger Fertigprodukte wehrt. Zu sehr mag er sein bequemes Dasein auf der Couch mit Chips und Schokolade.
Doch die Autorin lässt sich nicht unterkriegen! Und da gibt es ja auch noch Little Brain, ihr Bauchgefühl, das, mit dem Wissen aus vielen Ratgebern und Ernährungsberatung bestens gerüstet, Seppl (und damit auch dem Leser) die Grundlagen einer gesunden Ernährung erklärt, vor Stolperfallen und versteckten Inhaltsstoffen warnt. Und ihn letzten Endes zu der Erkenntnis bringt, dass er, wenn er ein wenig mitspielt, zwar ein ein wenig „unbequemeres“, dafür aber längeres Leben hat.
„Friss oder stirb, Seppl“ ist locker und frech, die Autorin nimmt auch bei ihrem Seppl kein Blatt vor den Mund. Sie schreibt, wie ihm die Schnauze gewachsen ist und das macht dieses Buch sehr unterhaltsam – auch wenn die Lektionen von Little Brain im Gegensatz dazu manchmal etwas oberlehrerhaft rüberkommen.
Und letzten Endes sind ein paar seiner Botschaften auch bei mir auf fruchtbaren Boden gefallen. Dinge, die eigentlich klar sind, aber trotzdem nicht im Bewusstsein verankert.
Oder wussten Sie, dass das zweite Stück Kuchen genauso gut schmeckt wie das erste und es deshalb keinen Grund gibt, noch eines zu essen?!
War ich anfangs überrascht, weil ich mir einen generelleren Ratgeber zur Zähmung innerer Schweinehunde erwartet habe, so hat mich Frau Londers Erfahrungsbericht dennoch gut unterhalten und auch zum Nachdenken gebracht.
Fazit: Ein locker-lustig geschriebener Erfahrungsbericht/Ernährungsratgeber über des widerspenstigen Schweinehundes Zähmung!