Musik, Rumhängen, Basketball, Filme und gelegentliche Jobs: Das ist der Alltag einer Gruppe von Jugendlichen am untersten Rand der Gesellschaft, aus Familien mit unterschiedlichen Nationalitäten. Gegen den Rassismus, den sie ebenso täglich erfahren, setzen sie sich selbstverständlich zur Wehr. Als es bei einer ihrer Aktionen gegen Mitglieder einer rechtsradikalen Partei zu Tumult und Messerstechereien kommt, in deren Folge ein Parteifunktionär stirbt, ist der lässige Sommer im Kiez abrupt zuende. Gefängnis und Flucht werfen ihre bedrohlichen Schatten, einige aus dem Freundeskreis werden verhaftet, andere unter Mordverdacht mit Haftbefehl gesucht. Zurückhaltend, aber mit genauem Blick erzählt der Autor von den Ereignissen, die als Kaindl-Fall bekannt geworden sind. Der Roman ist spannend wie ein Krimi, seine Helden sind die Jugendlichen, für die "keine Zukunft" zu haben bedautet, sich eine Gegenwart erkämpfen zu müssen.