Fritz Bauer. Menschenrechte als Herausforderung von Rechtspraxis und Rechtspolitik
Herausgeber: Klein, Ansgar; Ziok, Ilona
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"Fritz Bauer - Menschenrechte als Herausforderung von Rechtspraxis und Rechtspolitik" erschien erstmals als Sonderschwerpunkt des Forschungsjournals Soziale Bewegungen im Jahr 2015. Jetzt erscheint dieser "Sonderschwerpunkt" kurz vor der Eröffnung des Bochumer Fritz Bauer Forums als teilweise aktualisierter Band und macht deutlich, dass die Erforschung und Vergegenwärtigung von Leben und Werk des wohl einflussreichsten Protagonisten einer auf den Menschenrechten beruhenden Rechtsentwicklung in der alten Bundesrepublik weitergeht und seine Wirkung nicht nachgelassen hat. Die moderne…mehr
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"Fritz Bauer - Menschenrechte als Herausforderung von Rechtspraxis und Rechtspolitik" erschien erstmals als Sonderschwerpunkt des Forschungsjournals Soziale Bewegungen im Jahr 2015. Jetzt erscheint dieser "Sonderschwerpunkt" kurz vor der Eröffnung des Bochumer Fritz Bauer Forums als teilweise aktualisierter Band und macht deutlich, dass die Erforschung und Vergegenwärtigung von Leben und Werk des wohl einflussreichsten Protagonisten einer auf den Menschenrechten beruhenden Rechtsentwicklung in der alten Bundesrepublik weitergeht und seine Wirkung nicht nachgelassen hat. Die moderne Menschenrechtsbewegung mit ihren Formen der juristischen Aufklärung und Ahndung schwerer Menschenrechtsverletzungen hat das Erbe Fritz Bauer angetreten und entwickelt es weiter, lautete bereits die damalige Prognose. Der Band versammelt aus heutiger Sicht die Kontroversen und Themen, die zur Gründung des Fritz Bauer Forums in Bochum führten. Er hat nichts an Aktualität verloren, eher im Gegenteil. Fritz Bauers zentrale rechtspolitische Botschaften, das Recht und die Pflicht zum Widerstand gegen den Unrechtsstaat und die Verantwortung der Gesamtgesellschaft für die Wahrung von Minderheitsrechten, sind aktueller denn je.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Produktdetails
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- Verlag: BUXUS EDITION / BUXUS STIFTUNG gGmbH
- Artikelnr. des Verlages: 012024
- Seitenzahl: 530
- Erscheinungstermin: 2. April 2024
- Deutsch
- Abmessung: 228mm x 152mm x 52mm
- Gewicht: 834g
- ISBN-13: 9783949379147
- ISBN-10: 3949379142
- Artikelnr.: 70238752
- Verlag: BUXUS EDITION / BUXUS STIFTUNG gGmbH
- Artikelnr. des Verlages: 012024
- Seitenzahl: 530
- Erscheinungstermin: 2. April 2024
- Deutsch
- Abmessung: 228mm x 152mm x 52mm
- Gewicht: 834g
- ISBN-13: 9783949379147
- ISBN-10: 3949379142
- Artikelnr.: 70238752
Vorwort Menschenrechte als Herausforderung von Rechtspraxis und
Rechtspolitik - das ist der Titel des vorliegenden Sammelbandes. Ansgar
Klein und die großartige Regisseurin Ilona Ziok, die den besten Film über
Fritz Bauer geschaffen hat, haben wichtige Beiträge zahlreicher Autorinnen
und Auto- ren zum Leben und Wirken von Fritz Bauer erneut zusammengestellt,
um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das ist ein großes Verdienst.
Fritz Bauers Gedanken, sein Mut, sein juristisches Können und Handeln sind
heute wichtiger und aktueller denn je. Gerade heute, in einer Zeit, in der
Rechtsextremisten, Antisemiten und Populisten wiederum Demokratieunlust
propagieren und dafür Gehör finden, ist es gut, anhand von Fritz Bauers
Erfahrungen und Aktivitäten daran zu erinnern, wie wichtig unsere
demokratische und rechtsstaatliche Verfassung ist, welch unverzichtbare
Elemente die universalen Menschen- rechte für das Handeln der Justiz sind
und was wir alle tun können und müssen, um beides in schwierigen
Umbruchzeiten nicht nur zu bewahren, sondern auszubauen. Die Autorinnen und
Autoren dieses Sammelbandes sind alle Fritz Bauer und seinem Werk
verbunden. Kein Wunder also, dass sie in ihren Bei- trägen viele Bereiche
seines turbulenten Lebens schildern. Die Beiträge reichen von seiner
behüteten Jugend in einer wohlhabenden schwäbisch - jüdischen Familie, die
dem brillantem jungen Studenten Fritz Bauer und anschließend jüngsten
Amtsrichter in Württemberg unter normalen Umständen eine großartige
Karriere eröffnet hätte. Allerdings wurden die Umstände gegen Ende der
Weimarer Demokratie bekanntlich dann alles andere: Fritz Bauer, der
engagierte Sozialdemokrat beriet und unterstützte Kurt Schumacher in
Stuttgart allen Anfeindungen zum Trotz, während nahezu der gesamte
Justizbereich, Universitäten und Anwaltsverbände eingeschlossen, die
antisemitischen und antidemokratischen Strömungen verstärkte und nicht
einmal versuchte, Verfassung und Rechtsstaat zu ver- teidigen. Auch die
Justiz lief nahezu geschlossen zu den Nazis über und beförderte so den
Untergang der ersten rechtsstaatlichen Verfassung der Weimarer Republik.
Wie so viele andere Verteidiger der Demokratie musste Fritz Bauer fliehen -
auch seine Jahre als Flüchtling und seine zunächst schwierigen Versuche, in
der Bundesrepublik wieder Fuß zu fassen, sind Gegenstand von Beiträgen in
diesem Sammelband. Seine Tätigkeit als Braunschwei- ger Generalstaatsanwalt
in den ersten Jahren der Bundesrepublik, sein juristisch herausragendes
Plädoyer als Ankläger im Remer-Prozess und die dann folgenden Jahrzehnte
seiner Hartnäckigkeit und Mühe, in jenen bleiernen, geradezu auf Vergessen
programmierten Jahren die Verantwort- lichen für das Menschheitsverbrechen
der Shoah, die Henker und ihre Handlanger vor rechtsstaatliche, an
Menschenrechten orientierten Gerichte zu bringen - alles haben Autorinnen
und Autoren in lesenswerter Weise nachgezeichnet. Auch persönliche
Erinnerungen sind in diesem Sammelband nachzu- lesen. Sie zeigen die
Freundlichkeit dieses nach Außen häufig so streng wirkenden Juristen, wenn
er mit interessierten jungen Studierenden sprach. Sie zeigen auch die
Einsamkeit und Verletzlichkeit dieses Mannes, ange- sichts der
Anfeindungen, die gerade aus dem Bereich der von alten Nazis geprägten
Justiz immer wieder auf ihn abgeschossen wurden. Und sie zei- gen vor allem
seine Leidenschaft für das Recht und seinen Wunsch, gerade den jungen
Juristinnen und Juristen der Bundesrepublik durch Aufklärung über die
Verbrechen der Vergangenheit und durch die Vermittlung seiner Überzeugung,
dass nur Recht und Gerechtigkeit die Grundlage für eine friedliches und
lebenswertes Zusammenleben sein können, den richtigen Weg aufzuzeigen. Es
lohnt wie gesagt, diesen Sammelband gerade wegen der Beschreibung der
vielen Seiten des Lebens von Fritz Bauer immer wieder zur Hand zu nehmen.
Dieser Sammelband soll ein Teil der Erinnerung an sein Lebenswerk sein. Um
die Fülle seiner juristischen Gedanken und die große Zahl seiner
rechtspolitischen Vorschläge aufzugreifen, sind allerdings weitere Bände
erforderlich. Vieles von dem ist heute noch aktuell und daher eine
Fundgrube für Interessierte, denen die Zukunft unseres Rechtstaat, denen
unsere Verfassung und die Geltung der Menschenrechte, denen das Funk-
tionieren unserer Institutionen am Herzen liegen. RA Prof. Dr. Herta
Däubler-Gmelin
Rechtspolitik - das ist der Titel des vorliegenden Sammelbandes. Ansgar
Klein und die großartige Regisseurin Ilona Ziok, die den besten Film über
Fritz Bauer geschaffen hat, haben wichtige Beiträge zahlreicher Autorinnen
und Auto- ren zum Leben und Wirken von Fritz Bauer erneut zusammengestellt,
um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das ist ein großes Verdienst.
Fritz Bauers Gedanken, sein Mut, sein juristisches Können und Handeln sind
heute wichtiger und aktueller denn je. Gerade heute, in einer Zeit, in der
Rechtsextremisten, Antisemiten und Populisten wiederum Demokratieunlust
propagieren und dafür Gehör finden, ist es gut, anhand von Fritz Bauers
Erfahrungen und Aktivitäten daran zu erinnern, wie wichtig unsere
demokratische und rechtsstaatliche Verfassung ist, welch unverzichtbare
Elemente die universalen Menschen- rechte für das Handeln der Justiz sind
und was wir alle tun können und müssen, um beides in schwierigen
Umbruchzeiten nicht nur zu bewahren, sondern auszubauen. Die Autorinnen und
Autoren dieses Sammelbandes sind alle Fritz Bauer und seinem Werk
verbunden. Kein Wunder also, dass sie in ihren Bei- trägen viele Bereiche
seines turbulenten Lebens schildern. Die Beiträge reichen von seiner
behüteten Jugend in einer wohlhabenden schwäbisch - jüdischen Familie, die
dem brillantem jungen Studenten Fritz Bauer und anschließend jüngsten
Amtsrichter in Württemberg unter normalen Umständen eine großartige
Karriere eröffnet hätte. Allerdings wurden die Umstände gegen Ende der
Weimarer Demokratie bekanntlich dann alles andere: Fritz Bauer, der
engagierte Sozialdemokrat beriet und unterstützte Kurt Schumacher in
Stuttgart allen Anfeindungen zum Trotz, während nahezu der gesamte
Justizbereich, Universitäten und Anwaltsverbände eingeschlossen, die
antisemitischen und antidemokratischen Strömungen verstärkte und nicht
einmal versuchte, Verfassung und Rechtsstaat zu ver- teidigen. Auch die
Justiz lief nahezu geschlossen zu den Nazis über und beförderte so den
Untergang der ersten rechtsstaatlichen Verfassung der Weimarer Republik.
Wie so viele andere Verteidiger der Demokratie musste Fritz Bauer fliehen -
auch seine Jahre als Flüchtling und seine zunächst schwierigen Versuche, in
der Bundesrepublik wieder Fuß zu fassen, sind Gegenstand von Beiträgen in
diesem Sammelband. Seine Tätigkeit als Braunschwei- ger Generalstaatsanwalt
in den ersten Jahren der Bundesrepublik, sein juristisch herausragendes
Plädoyer als Ankläger im Remer-Prozess und die dann folgenden Jahrzehnte
seiner Hartnäckigkeit und Mühe, in jenen bleiernen, geradezu auf Vergessen
programmierten Jahren die Verantwort- lichen für das Menschheitsverbrechen
der Shoah, die Henker und ihre Handlanger vor rechtsstaatliche, an
Menschenrechten orientierten Gerichte zu bringen - alles haben Autorinnen
und Autoren in lesenswerter Weise nachgezeichnet. Auch persönliche
Erinnerungen sind in diesem Sammelband nachzu- lesen. Sie zeigen die
Freundlichkeit dieses nach Außen häufig so streng wirkenden Juristen, wenn
er mit interessierten jungen Studierenden sprach. Sie zeigen auch die
Einsamkeit und Verletzlichkeit dieses Mannes, ange- sichts der
Anfeindungen, die gerade aus dem Bereich der von alten Nazis geprägten
Justiz immer wieder auf ihn abgeschossen wurden. Und sie zei- gen vor allem
seine Leidenschaft für das Recht und seinen Wunsch, gerade den jungen
Juristinnen und Juristen der Bundesrepublik durch Aufklärung über die
Verbrechen der Vergangenheit und durch die Vermittlung seiner Überzeugung,
dass nur Recht und Gerechtigkeit die Grundlage für eine friedliches und
lebenswertes Zusammenleben sein können, den richtigen Weg aufzuzeigen. Es
lohnt wie gesagt, diesen Sammelband gerade wegen der Beschreibung der
vielen Seiten des Lebens von Fritz Bauer immer wieder zur Hand zu nehmen.
Dieser Sammelband soll ein Teil der Erinnerung an sein Lebenswerk sein. Um
die Fülle seiner juristischen Gedanken und die große Zahl seiner
rechtspolitischen Vorschläge aufzugreifen, sind allerdings weitere Bände
erforderlich. Vieles von dem ist heute noch aktuell und daher eine
Fundgrube für Interessierte, denen die Zukunft unseres Rechtstaat, denen
unsere Verfassung und die Geltung der Menschenrechte, denen das Funk-
tionieren unserer Institutionen am Herzen liegen. RA Prof. Dr. Herta
Däubler-Gmelin
Vorwort Menschenrechte als Herausforderung von Rechtspraxis und
Rechtspolitik - das ist der Titel des vorliegenden Sammelbandes. Ansgar
Klein und die großartige Regisseurin Ilona Ziok, die den besten Film über
Fritz Bauer geschaffen hat, haben wichtige Beiträge zahlreicher Autorinnen
und Auto- ren zum Leben und Wirken von Fritz Bauer erneut zusammengestellt,
um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das ist ein großes Verdienst.
Fritz Bauers Gedanken, sein Mut, sein juristisches Können und Handeln sind
heute wichtiger und aktueller denn je. Gerade heute, in einer Zeit, in der
Rechtsextremisten, Antisemiten und Populisten wiederum Demokratieunlust
propagieren und dafür Gehör finden, ist es gut, anhand von Fritz Bauers
Erfahrungen und Aktivitäten daran zu erinnern, wie wichtig unsere
demokratische und rechtsstaatliche Verfassung ist, welch unverzichtbare
Elemente die universalen Menschen- rechte für das Handeln der Justiz sind
und was wir alle tun können und müssen, um beides in schwierigen
Umbruchzeiten nicht nur zu bewahren, sondern auszubauen. Die Autorinnen und
Autoren dieses Sammelbandes sind alle Fritz Bauer und seinem Werk
verbunden. Kein Wunder also, dass sie in ihren Bei- trägen viele Bereiche
seines turbulenten Lebens schildern. Die Beiträge reichen von seiner
behüteten Jugend in einer wohlhabenden schwäbisch - jüdischen Familie, die
dem brillantem jungen Studenten Fritz Bauer und anschließend jüngsten
Amtsrichter in Württemberg unter normalen Umständen eine großartige
Karriere eröffnet hätte. Allerdings wurden die Umstände gegen Ende der
Weimarer Demokratie bekanntlich dann alles andere: Fritz Bauer, der
engagierte Sozialdemokrat beriet und unterstützte Kurt Schumacher in
Stuttgart allen Anfeindungen zum Trotz, während nahezu der gesamte
Justizbereich, Universitäten und Anwaltsverbände eingeschlossen, die
antisemitischen und antidemokratischen Strömungen verstärkte und nicht
einmal versuchte, Verfassung und Rechtsstaat zu ver- teidigen. Auch die
Justiz lief nahezu geschlossen zu den Nazis über und beförderte so den
Untergang der ersten rechtsstaatlichen Verfassung der Weimarer Republik.
Wie so viele andere Verteidiger der Demokratie musste Fritz Bauer fliehen -
auch seine Jahre als Flüchtling und seine zunächst schwierigen Versuche, in
der Bundesrepublik wieder Fuß zu fassen, sind Gegenstand von Beiträgen in
diesem Sammelband. Seine Tätigkeit als Braunschwei- ger Generalstaatsanwalt
in den ersten Jahren der Bundesrepublik, sein juristisch herausragendes
Plädoyer als Ankläger im Remer-Prozess und die dann folgenden Jahrzehnte
seiner Hartnäckigkeit und Mühe, in jenen bleiernen, geradezu auf Vergessen
programmierten Jahren die Verantwort- lichen für das Menschheitsverbrechen
der Shoah, die Henker und ihre Handlanger vor rechtsstaatliche, an
Menschenrechten orientierten Gerichte zu bringen - alles haben Autorinnen
und Autoren in lesenswerter Weise nachgezeichnet. Auch persönliche
Erinnerungen sind in diesem Sammelband nachzu- lesen. Sie zeigen die
Freundlichkeit dieses nach Außen häufig so streng wirkenden Juristen, wenn
er mit interessierten jungen Studierenden sprach. Sie zeigen auch die
Einsamkeit und Verletzlichkeit dieses Mannes, ange- sichts der
Anfeindungen, die gerade aus dem Bereich der von alten Nazis geprägten
Justiz immer wieder auf ihn abgeschossen wurden. Und sie zei- gen vor allem
seine Leidenschaft für das Recht und seinen Wunsch, gerade den jungen
Juristinnen und Juristen der Bundesrepublik durch Aufklärung über die
Verbrechen der Vergangenheit und durch die Vermittlung seiner Überzeugung,
dass nur Recht und Gerechtigkeit die Grundlage für eine friedliches und
lebenswertes Zusammenleben sein können, den richtigen Weg aufzuzeigen. Es
lohnt wie gesagt, diesen Sammelband gerade wegen der Beschreibung der
vielen Seiten des Lebens von Fritz Bauer immer wieder zur Hand zu nehmen.
Dieser Sammelband soll ein Teil der Erinnerung an sein Lebenswerk sein. Um
die Fülle seiner juristischen Gedanken und die große Zahl seiner
rechtspolitischen Vorschläge aufzugreifen, sind allerdings weitere Bände
erforderlich. Vieles von dem ist heute noch aktuell und daher eine
Fundgrube für Interessierte, denen die Zukunft unseres Rechtstaat, denen
unsere Verfassung und die Geltung der Menschenrechte, denen das Funk-
tionieren unserer Institutionen am Herzen liegen. RA Prof. Dr. Herta
Däubler-Gmelin
Rechtspolitik - das ist der Titel des vorliegenden Sammelbandes. Ansgar
Klein und die großartige Regisseurin Ilona Ziok, die den besten Film über
Fritz Bauer geschaffen hat, haben wichtige Beiträge zahlreicher Autorinnen
und Auto- ren zum Leben und Wirken von Fritz Bauer erneut zusammengestellt,
um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das ist ein großes Verdienst.
Fritz Bauers Gedanken, sein Mut, sein juristisches Können und Handeln sind
heute wichtiger und aktueller denn je. Gerade heute, in einer Zeit, in der
Rechtsextremisten, Antisemiten und Populisten wiederum Demokratieunlust
propagieren und dafür Gehör finden, ist es gut, anhand von Fritz Bauers
Erfahrungen und Aktivitäten daran zu erinnern, wie wichtig unsere
demokratische und rechtsstaatliche Verfassung ist, welch unverzichtbare
Elemente die universalen Menschen- rechte für das Handeln der Justiz sind
und was wir alle tun können und müssen, um beides in schwierigen
Umbruchzeiten nicht nur zu bewahren, sondern auszubauen. Die Autorinnen und
Autoren dieses Sammelbandes sind alle Fritz Bauer und seinem Werk
verbunden. Kein Wunder also, dass sie in ihren Bei- trägen viele Bereiche
seines turbulenten Lebens schildern. Die Beiträge reichen von seiner
behüteten Jugend in einer wohlhabenden schwäbisch - jüdischen Familie, die
dem brillantem jungen Studenten Fritz Bauer und anschließend jüngsten
Amtsrichter in Württemberg unter normalen Umständen eine großartige
Karriere eröffnet hätte. Allerdings wurden die Umstände gegen Ende der
Weimarer Demokratie bekanntlich dann alles andere: Fritz Bauer, der
engagierte Sozialdemokrat beriet und unterstützte Kurt Schumacher in
Stuttgart allen Anfeindungen zum Trotz, während nahezu der gesamte
Justizbereich, Universitäten und Anwaltsverbände eingeschlossen, die
antisemitischen und antidemokratischen Strömungen verstärkte und nicht
einmal versuchte, Verfassung und Rechtsstaat zu ver- teidigen. Auch die
Justiz lief nahezu geschlossen zu den Nazis über und beförderte so den
Untergang der ersten rechtsstaatlichen Verfassung der Weimarer Republik.
Wie so viele andere Verteidiger der Demokratie musste Fritz Bauer fliehen -
auch seine Jahre als Flüchtling und seine zunächst schwierigen Versuche, in
der Bundesrepublik wieder Fuß zu fassen, sind Gegenstand von Beiträgen in
diesem Sammelband. Seine Tätigkeit als Braunschwei- ger Generalstaatsanwalt
in den ersten Jahren der Bundesrepublik, sein juristisch herausragendes
Plädoyer als Ankläger im Remer-Prozess und die dann folgenden Jahrzehnte
seiner Hartnäckigkeit und Mühe, in jenen bleiernen, geradezu auf Vergessen
programmierten Jahren die Verantwort- lichen für das Menschheitsverbrechen
der Shoah, die Henker und ihre Handlanger vor rechtsstaatliche, an
Menschenrechten orientierten Gerichte zu bringen - alles haben Autorinnen
und Autoren in lesenswerter Weise nachgezeichnet. Auch persönliche
Erinnerungen sind in diesem Sammelband nachzu- lesen. Sie zeigen die
Freundlichkeit dieses nach Außen häufig so streng wirkenden Juristen, wenn
er mit interessierten jungen Studierenden sprach. Sie zeigen auch die
Einsamkeit und Verletzlichkeit dieses Mannes, ange- sichts der
Anfeindungen, die gerade aus dem Bereich der von alten Nazis geprägten
Justiz immer wieder auf ihn abgeschossen wurden. Und sie zei- gen vor allem
seine Leidenschaft für das Recht und seinen Wunsch, gerade den jungen
Juristinnen und Juristen der Bundesrepublik durch Aufklärung über die
Verbrechen der Vergangenheit und durch die Vermittlung seiner Überzeugung,
dass nur Recht und Gerechtigkeit die Grundlage für eine friedliches und
lebenswertes Zusammenleben sein können, den richtigen Weg aufzuzeigen. Es
lohnt wie gesagt, diesen Sammelband gerade wegen der Beschreibung der
vielen Seiten des Lebens von Fritz Bauer immer wieder zur Hand zu nehmen.
Dieser Sammelband soll ein Teil der Erinnerung an sein Lebenswerk sein. Um
die Fülle seiner juristischen Gedanken und die große Zahl seiner
rechtspolitischen Vorschläge aufzugreifen, sind allerdings weitere Bände
erforderlich. Vieles von dem ist heute noch aktuell und daher eine
Fundgrube für Interessierte, denen die Zukunft unseres Rechtstaat, denen
unsere Verfassung und die Geltung der Menschenrechte, denen das Funk-
tionieren unserer Institutionen am Herzen liegen. RA Prof. Dr. Herta
Däubler-Gmelin