Der seinerzeit gefragte Maler und Grafiker Fritz Erler (1868-1940) nahm als Mitbegründer der Künstlergruppe Die Scholle um die Jahrhundertwende eine eigenständige Position zwischen Jugendstil und Impressionismus ein. 1914 war der begeisterte Nationalist als Kriegsmaler an der West- und Ostfront tätig. Im Anschluss entstand seine Gruppe von fünf Kriegsgemälden, deren ambivalenter historischer Wirkung der vorliegende Band in einer wissenschaftlichen Untersuchung nachgeht. Erlers suggestive Bilder sollten - in ihrer Monumentalität und Komposition - zunächst zum ästhetischen Vorbild nationalsozialistischer Kriegspropaganda werden. Doch schildern sie - meist weit entfernt von Propaganda - nüchtern den Kriegsterror: verletzte Soldaten und ihre Feinde in ebenso leidvollem wie grimmigem Fatalismus.