Am Beispiel des Stiftungswesens und der Praxis der Jenseitsfürsorge in der Diözese Konstanz wird ersichtlich, wie Stifterinnen und Stifter aller Stände finanziell in ihr künftiges Seelenheil investierten. Die untersuchten Seelenheilstiftungen berührten nahezu sämtliche Lebensbereiche in der Kleinstadt und auf dem Land. Ein reichhaltiger Quellenbestand zu den kirchlichen Verhältnissen in der Diözese Konstanz und zur Region Bischofszell bezeugt die dortige Praxis der Heilsökonomie bis zur Reformation. Stifterinnen und Stifter hatten vorausschauend rechtliche, ökonomische und spirituelle Umstände…mehr
Am Beispiel des Stiftungswesens und der Praxis der Jenseitsfürsorge in der Diözese Konstanz wird ersichtlich, wie Stifterinnen und Stifter aller Stände finanziell in ihr künftiges Seelenheil investierten. Die untersuchten Seelenheilstiftungen berührten nahezu sämtliche Lebensbereiche in der Kleinstadt und auf dem Land. Ein reichhaltiger Quellenbestand zu den kirchlichen Verhältnissen in der Diözese Konstanz und zur Region Bischofszell bezeugt die dortige Praxis der Heilsökonomie bis zur Reformation. Stifterinnen und Stifter hatten vorausschauend rechtliche, ökonomische und spirituelle Umstände ihrer guten Werke zu bedenken. Ungleiche finanzielle Möglichkeiten und Interessenlagen begründeten vielfältige Formen des Stiftungsverhaltens. Als Empfänger und Verwalter von Seelenheilstiftungen traten insbesondere die Chorherren des Stifts St. Pelagius in Bischofszell und das städtische Spital in Erscheinung. Es ging um Kirche und Kommerz, Finanzkapital, Renten und Kredite. Säkularklerus und Laiengesellschaft standen in einem Austausch- und Spannungsverhältnis zueinander. Die Kumulation von Kaplanei- und Altarstiftungen trug einerseits zur Intensivierung religiösen Lebens, andererseits zum Wandel der Gesellschaft, insbesondere des Stadt-Land-Verhältnisses, bei.
ist Historikerin und Museologin. Sie lehrte Geschichte des Mittelalters an der Universität Zürich und forscht zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, zur historischen Frauenforschung, zur Geschichte der ländlichen Gesellschaft und zu Stadt-Land-Beziehungen.
Inhaltsangabe
1EinleitungDas Projekt Frömmigkeit in der OstschweizAkteure und InstitutionenUntersuchungen zu Stiftskirchen und SepulkralkulturStiftungsgeschichte und Mikrohistorie: Das Universelle im Kleinen suchenFragestellungen zu Religion und Gesellschaft in der OstschweizReformationJenseitsvorsorge, Familie und GesellschaftArmenfürsorge und GemeindeDas Konzept der Quellensammlung (Onlineedition)2Tod und JenseitsvorstellungenFromme Stiftungen, Rechenhaftigkeit und SchriftlichkeitTod und Sterben in Predigten und TraktatenOtto von Sonnenberg und das Medium des BuchdrucksPflichtversäumnis von Seelsorgern3Die Materialität der Schriftzeugnisse und Typen der SpeicherungsmedienUrkundenDie Akteure in BischofszellDie Schreibpraxis verschiedener Akteure und AkteurinnenUrkundenNotariatsinstrumenteHochformatiger Beschreibstoff: InnovationenRödel und Jahrzeitbücher4Stiftungen und Begräbnisse des AdelsDie Landenberg von GreifenseeMargaretha von Hohenlandenberg und Rudolf von HünenbergDer «himmlische Mertzel»: Albrecht von BürglenHimmlischer und irdischer «mertzel»: Albrecht von Bürglen und die KlingenbergerJohannes und Ursula von Heidelberg: Jahrzeitfeiern an den NebenaltärenPfrundstiftungen des niederen Adels: Die erste Phase sakraler Verdichtung im Stift St. PelagiusVerena von Bonstetten und Ulrich Ryff stiften an die AgnesenpfründeErinnern und vergessen: Die von Helmsdorf'sche Familiengrablege5Bäuerliches TotengedenkenDörfliche Jahrzeitbücher: Sulgen und BergArmenspendenDie Sozialstruktur auf dem LandDer polyfunktionale Gebrauch von Jahrzeitbüchern6Soziale DistinktionDie «feinen Unterschiede»: Soziale Differenz nach dem Tod7Renten und Kreditgeschäfte: Bürgerliche InvestitionenDie Bilgeri: Landbesitz und kommerzielle Interessen8Bürger und Bürgerinnen: Werkfrömmigkeit und gemeiner NutzenDie Ordnung der Ungleichheit und die WitwenschaftBischofszeller Frauen stiften9Die Mitglieder des Stifts St. PelagiusDie Elendenherberge: Hermann und Heinrich BlaikerChorherren und KarrierenDie Agnesenpfründe und die AllerheiligenpfründeGebhard am HofJohannes HeringKonflikte um Vermögens- und Erbsachen in Stiftskapiteln: Ein Mordanschlag im Landstift EmbrachUmstrittenes Erbe: Kaplan Christian BötscherSynodalbeschlüsse zum Erbrecht: Wer ist ein «clericus»?10Die zweite Phase sakraler Verdichtung im Stift St. PelagiusBürgerstiftung: Der Allerseelenaltar in der Beinhauskapelle (Michaelskapelle)Die Erneuerung der Agnesenpfründe: Ein Projekt der Bischofszeller EliteDer Kauf der Orgel für die Stiftskirche«Arbeiten und militieren»: Seelenheilstiftungen und kaufmännische MentalitätFrömmigkeit und gemeiner Nutzen: Die Dankbarkeit der BeschenktenBauern und Städter: Bürgerlicher Landbesitz und wirtschaftliches UngleichgewichtDie Höfe Bühl in Niederbüren und Lehn in Waldkirch11Frauenstiftungen um 1500Die Tugend der Barmherzigkeit: Walpurga Henselerin und das SpitalWerkfrömmigkeit als Vorsorge für das AlterJesus Christus als Alleinerbe: Margarethe Michlin und Johannes Nägelin stiften die LiebfrauenkapelleDer TestamentsvollstreckerDer letzte Wille der Eheleute Nägelin und MichlinDas «Senatus consultum Velleianum»: Rechtswohltat oder Verzicht auf Entscheidungskompetenz?Almosen für das Spital, das Feldsiechenhaus und die HausarmenEin geistlicher Höhepunkt vor der Reformation: Die St.-Katharinen-Kapelle12Kollektive Stiftungen auf dem DorfEine Bruder- und Schwesternschaft und ihre HeiligenBruderschaft und PfarrgemeindeDie Intensivierung kirchlichen Lebens in Sulgen und BergDer heilige Mauritius in Berg: Eine symbolische Annäherung an das ZentrumBerg und Konstanz: Auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem13Fazit oder: «Was ain mensch an im sol han, der des ewigen leben begert»Machtmechanismen und Konkurrenz: Das Stift und die StadtDie lokalen Eliten und die KirchenpflegerStiftung und GesellschaftDankAbkürzungenAnhangTabelle 10: Das Format der edierten UrkundenZum PersonalDie Dignitäre und Inhaber von Personaten der Stiftskirche St. Pelagius in BischofszellBischofszeller VögteMasse, Gewichte und MünzenAbbildungsnachweiseQuellen und Literatur
1EinleitungDas Projekt Frömmigkeit in der OstschweizAkteure und InstitutionenUntersuchungen zu Stiftskirchen und SepulkralkulturStiftungsgeschichte und Mikrohistorie: Das Universelle im Kleinen suchenFragestellungen zu Religion und Gesellschaft in der OstschweizReformationJenseitsvorsorge, Familie und GesellschaftArmenfürsorge und GemeindeDas Konzept der Quellensammlung (Onlineedition)2Tod und JenseitsvorstellungenFromme Stiftungen, Rechenhaftigkeit und SchriftlichkeitTod und Sterben in Predigten und TraktatenOtto von Sonnenberg und das Medium des BuchdrucksPflichtversäumnis von Seelsorgern3Die Materialität der Schriftzeugnisse und Typen der SpeicherungsmedienUrkundenDie Akteure in BischofszellDie Schreibpraxis verschiedener Akteure und AkteurinnenUrkundenNotariatsinstrumenteHochformatiger Beschreibstoff: InnovationenRödel und Jahrzeitbücher4Stiftungen und Begräbnisse des AdelsDie Landenberg von GreifenseeMargaretha von Hohenlandenberg und Rudolf von HünenbergDer «himmlische Mertzel»: Albrecht von BürglenHimmlischer und irdischer «mertzel»: Albrecht von Bürglen und die KlingenbergerJohannes und Ursula von Heidelberg: Jahrzeitfeiern an den NebenaltärenPfrundstiftungen des niederen Adels: Die erste Phase sakraler Verdichtung im Stift St. PelagiusVerena von Bonstetten und Ulrich Ryff stiften an die AgnesenpfründeErinnern und vergessen: Die von Helmsdorf'sche Familiengrablege5Bäuerliches TotengedenkenDörfliche Jahrzeitbücher: Sulgen und BergArmenspendenDie Sozialstruktur auf dem LandDer polyfunktionale Gebrauch von Jahrzeitbüchern6Soziale DistinktionDie «feinen Unterschiede»: Soziale Differenz nach dem Tod7Renten und Kreditgeschäfte: Bürgerliche InvestitionenDie Bilgeri: Landbesitz und kommerzielle Interessen8Bürger und Bürgerinnen: Werkfrömmigkeit und gemeiner NutzenDie Ordnung der Ungleichheit und die WitwenschaftBischofszeller Frauen stiften9Die Mitglieder des Stifts St. PelagiusDie Elendenherberge: Hermann und Heinrich BlaikerChorherren und KarrierenDie Agnesenpfründe und die AllerheiligenpfründeGebhard am HofJohannes HeringKonflikte um Vermögens- und Erbsachen in Stiftskapiteln: Ein Mordanschlag im Landstift EmbrachUmstrittenes Erbe: Kaplan Christian BötscherSynodalbeschlüsse zum Erbrecht: Wer ist ein «clericus»?10Die zweite Phase sakraler Verdichtung im Stift St. PelagiusBürgerstiftung: Der Allerseelenaltar in der Beinhauskapelle (Michaelskapelle)Die Erneuerung der Agnesenpfründe: Ein Projekt der Bischofszeller EliteDer Kauf der Orgel für die Stiftskirche«Arbeiten und militieren»: Seelenheilstiftungen und kaufmännische MentalitätFrömmigkeit und gemeiner Nutzen: Die Dankbarkeit der BeschenktenBauern und Städter: Bürgerlicher Landbesitz und wirtschaftliches UngleichgewichtDie Höfe Bühl in Niederbüren und Lehn in Waldkirch11Frauenstiftungen um 1500Die Tugend der Barmherzigkeit: Walpurga Henselerin und das SpitalWerkfrömmigkeit als Vorsorge für das AlterJesus Christus als Alleinerbe: Margarethe Michlin und Johannes Nägelin stiften die LiebfrauenkapelleDer TestamentsvollstreckerDer letzte Wille der Eheleute Nägelin und MichlinDas «Senatus consultum Velleianum»: Rechtswohltat oder Verzicht auf Entscheidungskompetenz?Almosen für das Spital, das Feldsiechenhaus und die HausarmenEin geistlicher Höhepunkt vor der Reformation: Die St.-Katharinen-Kapelle12Kollektive Stiftungen auf dem DorfEine Bruder- und Schwesternschaft und ihre HeiligenBruderschaft und PfarrgemeindeDie Intensivierung kirchlichen Lebens in Sulgen und BergDer heilige Mauritius in Berg: Eine symbolische Annäherung an das ZentrumBerg und Konstanz: Auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem13Fazit oder: «Was ain mensch an im sol han, der des ewigen leben begert»Machtmechanismen und Konkurrenz: Das Stift und die StadtDie lokalen Eliten und die KirchenpflegerStiftung und GesellschaftDankAbkürzungenAnhangTabelle 10: Das Format der edierten UrkundenZum PersonalDie Dignitäre und Inhaber von Personaten der Stiftskirche St. Pelagius in BischofszellBischofszeller VögteMasse, Gewichte und MünzenAbbildungsnachweiseQuellen und Literatur
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