Der Autor beschäftigt sich in seinem Buch mit der Frage nach den lebenspraktischen Funktionen von religiösem Handeln am Beispiel spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Frömmigkeitspraxis. Dabei legt er den Schwerpunkt der Untersuchung auf die Wechselbeziehungen zwischen den Ausdrucks- und Erscheinungsformen laikaler Frömmigkeit und den politischen sowie sozialen Interessen, Erwartungen und Bedürfnissen innerhalb einer vormodernen Stadtgesellschaft. Er untersucht Frömmigkeitspraktiken wie Stiften und Schenken, Memoria und Gebet, Wallfahrten und Eintritt in ein Kloster. Die "Bühne", auf der sich diese Praktiken abspielten, ist die Görlitzer Sakraltopographie mit ihren Kirchen, Klöstern, Kapellen und Hospitälern. Das Thema sozialer und politischer Aufstieg sowie die Möglichkeiten der Durchsetzung von Deutungshoheiten und Geltungsansprüchen im Bereich der Frömmigkeitspraxis werden genauso angesprochen wie die Frage nach den Besonderheiten von Frömmigkeitspraxis, Politik und gesellschaftlichem Wandel im frühen 16. Jahrhundert in der Oberlausitz.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
"Insgesamt hat Christian Speer eine sehr akribische und überzeugende Arbeit vorgelegt, die für die Görlitzer und Oberlausitzer Geschichte wichtige Ergebnisse präsentiert." Ulrike Siewert, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte, 83 (2012), S. 363-365 "Eine zusammenfassende Würdigung kommt nicht umhin, dieses Buch als herausragende wissenschaftliche Leistung zu feiern. Es wird auf lange Zeit ein Standardwerk der Görlitzer Stadtgeschichte bleiben. Zugleich ist es ein mustergültiges Modell für zukünftige Arbeiten zu "Stadt" und "Kirche" zwischen Spätmittelalter und früher Neuzeit. Und schließlich wird es (hoffentlich) zu einer Diskussion über die Veränderungen von frommer Praxis und Mentalitäten im Verlauf dessen anregen, was immer noch zu selbstverständlich "Reformation" heißt. Vor allem aber ist es ein Buch, das gründliche Quellenkenntnis mit übergreifenden Fragestellungen verbindet und dies alles durch seine klare und gut lesbare Sprache zu einem Lektürevergnügen macht." Hartmut Kühne, in: Neues Lausitzisches Magazin, 134 (2012), S. 135