In der Absicht herauszufinden, ob es bei depressiven Störungen Defizite im Bereichder Kognition gibt, und welche funktionellen Veränderungen diesen zu Grunde liegen, wurdein dieser Arbeit das Arbeitsgedächtnis bei einem Kollektiv depressiver Patienten im Vergleich zu einer nach Alter, Geschlecht, Ausbildung und Händigkeit gleich zusammengesetzter Kontrollgruppe untersucht. Hierfür wurde ein Arbeitsgedächtnisparadigma entwickelt, das dieAnwendung im Rahmen einer als 'event-releated' konzipierten fMRT-Untersuchung (funktionelle Magnetresonanztomographie) fand. Die Patientengruppe zeigte eine signifikant schlechtere Leistung im gesamten neuropsychologischen Bereich, also sowohl in der fMRT-Aufgabe, als auch in den neuropsychologischen Verhaltensuntersuchungen. Die Probanden zeigten eine Mehraktivierung im rechten Gyrus frontalis (BA - "Broadmann areal" 10, 46), im rechten Gyruspostcentralis (BA 1,2) und im linken Gyrus occipitalis (BA 18,19), was als ein weiterer Beweis für das seiteinigen Jahren bestehende Konzept der dysfunktionellen Netzwerke bei depressiven Störungen zu sehen ist.