Der frühste archäologische Nachweis für das Entstehen christlicher Gemeinden im Untersuchungsgebiet lässt sich mit der iadertinischen Peterskirche Mitte des 4. Jhs. erbringen, also etwas später als in Aquileia, Porec und Salona. Im Gegensatz zu den coloniae entlang der Adria, bei denen frühchristliche Sakralbauten vornehmlich am Stadtrand oder im Bereich der antiken Vorstadt errichtet wurden, entstand der Nukleus des episkopalen Komplexes inmitten des Tavernenviertels am Forum. Für eine derartige Disposition gibt es nur wenige Vergleichsbeispiele wie etwa im istrischen Nesactium und in Aosta. Am Denkmälerbestand des 5. Jhs. zeigt sich, dass der Christianisierungsprozess in den ländlichen Gebieten wesentlich langsamer als in den Städten voranging. Es musste jedoch auch im dalmatinischen Hinterland auf den zunehmenden Bedarf an Gotteshäusern und die Notwendig-keit von Baptisterien reagiert werden. Wie es sich im Untersuchungsgebiet darstellt, entstanden diese meist als Saalkirchen ausgeführten Bauten in der Nähe eines Latifundiums oder vicus. Die Kirche diente auch sepulkralen Zwecken, wovon die im direkten Umfeld angelegten Gräber wie in Podvrsje/Glavcine, etc. Zeugnis ablegen.