Der deutsche Südwesten bildete im Spätmittelalter einen bunten Flickenteppich zahlreicher Territorien. Im Ringen um Macht und Einflusssphären und der Sicherung des eigenen Territoriums bauten die einzelnen Herrschaften und zahllose Reichsstädte ihre Befestigungen unter dem Einfluss der zunehmend verbesserten Artillerie für den Einsatz von Feuerwaffen aus. Komplette Festungsneubauten bildeten dabei aber eher die Ausnahme. Auffällig ist, dass es lange Zeit zu keiner ernsthaften Rezeption des aus Italien kommenden Bastionärsystems kam. Zwar wurden in einzelnen Fällen Bastionen an Eckpunkten von…mehr
Der deutsche Südwesten bildete im Spätmittelalter einen bunten Flickenteppich zahlreicher Territorien. Im Ringen um Macht und Einflusssphären und der Sicherung des eigenen Territoriums bauten die einzelnen Herrschaften und zahllose Reichsstädte ihre Befestigungen unter dem Einfluss der zunehmend verbesserten Artillerie für den Einsatz von Feuerwaffen aus. Komplette Festungsneubauten bildeten dabei aber eher die Ausnahme. Auffällig ist, dass es lange Zeit zu keiner ernsthaften Rezeption des aus Italien kommenden Bastionärsystems kam. Zwar wurden in einzelnen Fällen Bastionen an Eckpunkten von Stadtbefestigungen errichtet, sie blieben aber vereinzelte Bauwerke ohne im engeren Sinne Teil eines umfassenden Gesamtkonzepts zu sein. Im Herzogtum Württemberg wurden die ersten "richtigen" Bastionen nach sehr eigenwilligen Vorläufern in Kirchheim unter Teck, auf Schloss Hellenstein und dem Hohentwiel umgesetzt. Vorherrschend blieben Geschütztürme, Rondelle, Streichwehren und herkömmliche Zwingeranlagen.
Mit Beiträgen von: Andreas Berthold, Thomas Biller, Guido von Büren, Bertram Jenisch, Roland Kessing, Christian Kayser, Ingrid Mader, Simon Matzerath, Christian Ottersbach, Moritz Seeburger, Dominik Gerd Sieber, Heiko Wagner, Lea Wegner, Jörg Wöllper.