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Die Überzeugung, dass wesentliche Bereiche der Persönlichkeit eines Menschen ihre Wurzeln in den Interaktionserfahrungen der Kindheit haben, ist nicht nur alltagspsychologisch sondern auch als forschungsleitende Annahme weit verbreitet. Dieses Buch möchte die Diskussion um die entwicklungsbahnende Bedeutung früher Interaktionsmuster neu beleben. Vor dem Hintergrund einer kritischen Betrachtung vorhandener Forschungsansätze wird ein frühkindliches Sozialisationsmodell vorgestellt, das Ergebnisse der kulturvergleichenden Selbstkonzeptforschung besonders beachtet. Das Modell begründet…mehr

Produktbeschreibung
Die Überzeugung, dass wesentliche Bereiche der Persönlichkeit eines Menschen ihre Wurzeln in den Interaktionserfahrungen der Kindheit haben, ist nicht nur alltagspsychologisch sondern auch als forschungsleitende Annahme weit verbreitet. Dieses Buch möchte die Diskussion um die entwicklungsbahnende Bedeutung früher Interaktionsmuster neu beleben. Vor dem Hintergrund einer kritischen Betrachtung vorhandener Forschungsansätze wird ein frühkindliches Sozialisationsmodell vorgestellt, das Ergebnisse der kulturvergleichenden Selbstkonzeptforschung besonders beachtet. Das Modell begründet Zusammenhänge zwischen dem Verhalten im Umgang mit Säuglingen und Sozialisationszielen, die Eltern bewusst oder unbewusst anstreben. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei der früheste Entwicklungskontext, in dem bisher Interaktionsmuster zwischen Mutter und Kind beobachtet wurden: Die Face-to-face-Kommunikation im dritten Lebensmonat. Als wichtige Aspekte mütterlicher Feinfühligkeit spielen hier die kontingente Bezogenheit auf kindliche Signale und der mimisch-stimmliche Ausdruck von Wärme eine besondere Rolle. Das vorgestellte Sozialisationsmodell schreibt diesen Verhaltensaspekten aber auch die Funktionen zu, die Entwicklung individueller Autonomie einerseits und familiärer Bindung andererseits zu unterstützen - sieht sie also im Spannungsfeld gegensätzlicher Entwicklungsziele. Das Buch berichtet über eine empirische Studie, die diesen Widerspruch und damit zusammenhängende Fragen durch systematische Verhaltensbeobachtungen von Müttern im Spiel mit ihren drei Monate alten Säuglingen untersucht. Der unternommene Versuch, eine sehr weite theoretische Perspektive auf empirisch prüfbare Momente zu konzentrieren, wurde von der Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie mit dem Margret Baltes Preis ausgezeichnet.