Wenn wir erst mal ein gewisses Alter erreicht haben, regen wir uns nicht mehr über Kleinigkeiten auf. Wir werden uns akzeptieren und nicht mehr mit unseren Oberschenkeln hadern. Weil wir alles erreicht haben, endlich angekommen sind und jenseits der 40 andere Dinge zählen ... Nun, das war der Plan. In echt sieht das alles etwas anders aus. Plötzlich entdecken wir Längsfalten in unserem Dekolleté und nehmen es nicht entspannt. Nein, wir rasten aus, weil wir eigentlich noch nicht da sind, wo wir eigentlich längst sein wollten. Wir haben weder das Vollholzhaus gebaut noch den großen deutschen Gesellschaftsroman geschrieben. Wir schauen immer noch lieber Trash-TV, als fachgerecht ein Gemüsebeet anzulegen. Und die Bikinifigur, von der wir träumen, seit wir den ersten Bikini tragen durften? Nun, ganz ehrlich: Jetzt ist es auch zu spät.Als Simona Meyer versehentlich auf die Selfie-Funktion ihrer Handy-Kamera kommt und das Gefühl hat, dem Grüffelo in die Augen zu blicken, weiß auch sie: Ich werde alt. In ihrem humorvollen Buch räumt sie nun auf mit den großen Illusionen, die wir uns über das »Später« gemacht haben, das plötzlich da ist. Und gibt Anregungen, wie wir locker nehmen können, dass alles schwerer ist, als wir uns das vorgestellt haben, das Loslassen, das Zufriedensein, das Ankommen, das Vernünftigsein - und wir.