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Früher gab es noch Tore, heute gibt es endlose Kommentare. Früher gab es Stehplätze, heute Sitzplätze, die sich nur Fußballer mit ihren Millionengagen leisten können (aber die kommen sowieso gratis rein). Die Couch vor dem Fernseher ist längst durch Public-Viewing-Plätze ersetzt worden, die Spieler mit ihren auffälligen Frisuren sind von ihren Gattinnen nicht mehr zu unterscheiden, und doch ist Fußball immer noch die wichtigste Nebensache der Welt und eine W- oder EM das Größte.

Produktbeschreibung
Früher gab es noch Tore, heute gibt es endlose Kommentare. Früher gab es Stehplätze, heute Sitzplätze, die sich nur Fußballer mit ihren Millionengagen leisten können (aber die kommen sowieso gratis rein). Die Couch vor dem Fernseher ist längst durch Public-Viewing-Plätze ersetzt worden, die Spieler mit ihren auffälligen Frisuren sind von ihren Gattinnen nicht mehr zu unterscheiden, und doch ist Fußball immer noch die wichtigste Nebensache der Welt und eine W- oder EM das Größte.
Autorenporträt
Am 5. Januar 1921 kam Friedrich Dürrenmatt in Konolfingen im Kanton Bern als Sohn eines Pfarrers zur Welt. Er studierte in Zürich und Bern Theologie, Literatur, Philosophie und Naturwissenschaften. Eigentlich wollte er Maler werden, schrieb aber schon in den 40er Jahren Erzählungen. 1947 löste sein Drama 'Es steht geschrieben' einen Theaterskandal aus. Ab 1952 lebte Dürrenmatt in Neuchâtel. Mit dem Drama 'Der Besuch der alten Dame' (1956) hatte er einen Welterfolg. 1968 wurde er Theaterdirektor in Basel. In dieser Zeit schrieb er viele Neufassungen seiner älteren Werke. Friedrich Dürrenmatt starb am 14.12.1990 in Neuchâtel.
Seine erzählerischen Werke sind oft Detektivgeschichten, und seine Dramen sind oft Tragikomödien, in denen es Elemente von Satire, Farce, und schwarzem Humor gibt. Ein zentrales Thema seiner Werke ist die Macht und die Frage der Verantwortung in einer scheinbar chaotischen Welt.
1986 wurde Friedrich Dürrenmatt mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.Loriot, eigentlich Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, wurde am 12. November 1923 in Brandenburg (Havel) geboren. Von Bülow wuchs bei Großmutter und Urgroßmutter in Berlin auf, bis die Familie 1938 nach Stuttgart zog. Dort besuchte er ein humanistisches Gymnasium, das er 1941 mit Notabitur verließ.
Er begann in der Familientradition eine Offizierslaufbahn, es folgte ein dreijähriger Militäreinsatz an der Ostfront in Russland. Nach dem Krieg arbeitete er kurzzeitig als Holzfäller in Niedersachsen, 1946 legte er das Abitur ab. Von 1947 bis 1949 studierte er Malerei und Grafik an der Kunstakademie (Landeskunstschule) in Hamburg. Nach dem Abschluss legte er erste Arbeiten als Werbegrafiker vor und erfand das charakteristische "Knollennasenmännchen".
Ab 1950 war von Bülow als Cartoonist zunächst für das Hamburger Magazin "Die Straße", im Anschluss für den "Stern" tätig. Seit dieser Zeit verwendete er den Künstlernamen Loriot, die französische Bezeichnu

ng des Pirols, des Wappentiers der von Bülows.
1967 wechselte Loriot das Medium: Er moderierte zunächst die Fernsehsendung "Cartoon", die er auch als Autor und Co-Regisseur verantwortete. Loriots anfänglich reine Moderation wurde zunehmend zu einem eigenständigen humoristischen Element der Sendung. Zudem brachte Loriot bald eigene Zeichentrickfilme ein. 1976 entstand die fünfteilige Fernsehserie "Loriot".
Eine besondere Liebe verband Loriot auch mit der klassischen Musik und der Oper. Außerdem war er Autor, Regisseur und Hauptdarsteller der beiden Filme: "Pappa ante Portas" und "Ödipussi".
Loriot erhielt etliche Fernseh-, Film- und anderer Kulturpreise ("Telestar" (1986), "Critici in erba" (1986), "Goldene Leinwand"). 2004 erhielt er den "Jacob-Grimm-Preis" für seinen Einsatz um die deutsche Sprache und 2007 wurde er mit dem "Wilhelm-Busch-Preis" für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2011 verstarb Vicco von Bülow.

Jaroslav Hasek (1883 - 1923), der Schöpfer des braven Soldaten Schwejk, war wie sein weltberühmter Held ein Prager Original. Er durchwanderte von 1903 bis 1907 ganz Mitteleuropa. Wie Schwejk handelte er eine Zeitlang mit Hunden und war Soldat der k.u.k. Armee. 1915, an der Ostfront, desertierte er und wurde des Hochverrats angeklagt. Er war Kommissar in der Roten Armee. Viermal glaubte man, er sei tot. Er gründete die "Partei des gemäßigten Fortschritts in den Grenzen des gesetzmäßig Erlaubten" und hielt über tausend Wählerversammlungen ab. Und er war dafür bekannt, daß er gern redete und sehr viel trank. Sein braver Soldat Schwejk wurde zum Sinnbild des Widerstandes gegen jegliche Obrigkeit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.04.2008

Bananenflanke

Auch die literarischen Vorbereitungen für die Fußball-Europameisterschaft laufen auf Hochtouren. Soeben hat der Schweizer Kynikerverlag der Mannschaft des Gastgebers und Geheimfavoriten sein mit Spannung erwartetes Aufgebot gegenübergestellt. Es darf mit Fug hochkarätig genannt werden. Im Tor schreiben Vladimir Nabokov und Peter Handke, in der Abwehr Loriot, Friedrich Dürrenmatt, Ödön von Horváth und Urs Widmer, im Mittelfeld Manuel Vásquez Montalbán, Luciano De Crescenzo, Friedrich Torberg und Erich Hackl, im Angriff Maxim Biller, Martin Suter und Clemens Meyer. Javier Marías spielt den Teamchef, Nick Hornby den Hooligan, Dagmar Leupold die Fußball-Mutti und Sibylle Berg die Spielverderberin. Für einen Bruchteil der Kosten eines Tribünenplatzes gibt es alles, was das Fußballherz begehrt: wohltuenden Rasengeruch, Morast und Regen, krachende Schüsse, traumhafte Tore, böse Fouls, empörende Schiedsrichterentscheidungen, vergebene Elfmeter, Rudelbildung und Schlägereien, Jubel, Schmerz und Wut. Also alles, was geeignet ist, sich in "die wildesten Jahre der Kindheit" zurückzuversetzen und sich wie Albert Camus mit dem Ball am Fuß "wie der König des Hofs und des Lebens" zu fühlen. Überflüssig in der packenden Partie ist nur die abgestandene Warnung "vor dem Gebrauch des Fußballwahns". ("Früher waren mehr Tore". Hinterhältige Fußballgeschichten. Ausgewählt von Daniel Kampa und Winfried Stephan. Diogenes Verlag, Zürich 2008. 302 S., br., 9,90 [Euro].) fap

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