Die frühe Förderung entwicklungsbeeinträchtiger Kinder hat sich seit ihren Anfängen vor nunmehr über 30 Jahren zu einem differenzierten System entwickelt. Grundlegende Voraussetzung jeder Frühförderung sind das frühe Erkennen und das frühe Erfassen der betroffenen Kinder. Von zentraler Bedeutung erweisen sich diese beiden Bereiche speziell für entwicklungsverzögerte Kinder aus sozial benachteiligenden Lebenssituationen. Ziel bei dieser Gruppe ist es häufig, durch frühzeitige Intervention Lernbeeinträchtigungen vorzubeugen. Dieses Bestreben unterliegt im Frühfördersystem der Bundesrepublik jedoch deutlichen Einschränkungen, und dies, obgleich die Dringlichkeit der Thematik durch die Armutsstudien der letzten Jahre deutlich belegt ist. Nach wie vor sind die Angebotsstrukturen präventiver Maßnahmen für diese Kinder unbefriedigend. Im vorliegenden Buch werden die vorhandenen Strukturen von Früherkennung und Früherfassung in der BRD analysiert und mit zeitlich parallelen Entwicklun gen und Lösungsversuchen in der ehemaligen DDR verglichen. Anhand einer empirischen Untersuchung in Mecklenburg-Vorpommern vermittelt es einen differenzierten Überblick über den derzeitigen Stand des Frühfordersystems. Neben dieser Bestandsaufnahme werden Anregungen zur wünschenswerten Weiterentwicklung des Systems Frühförderung sowohl auf administrativer, als auch auf organisatorischer Ebene gegeben.