Es wurde schon in vielen Studien erarbeitet, welche Folgen es für die Familie hat, ein Kind mit Frühkindlichem Autismus großzuziehen und wie Therapien wirken, die die Familie inkludieren. Es findet sich allerdings nur sehr wenig darüber, wie der naive, bzw. ungeschulte Umgang von Geschwistern auf eine/n Autisten/ Autistin wirkt. Diese qualitative Studie widmet sich explorativ dieser Fragestellung. Es wurden fünf Mütter von Jungen mit Frühkindlichem Autismus und mindestens einem weiteren normal entwickelten Kind interviewt. Die Interviews wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet und in die Kategorien Umgang mit anderen, Angemessenes Verhalten, Selbstständigkeit, Mitteilungsfähigkeit, Gesprächsfähigkeit, Sonstige und Allgemein gegliedert. Die Autisten haben eher zu ihren Geschwistern eine gute Beziehung als zu anderen Kindern und die Geschwister spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung ihrer autistischen Brüder. Die Autisten lernen vorrangig durch das Vorbild ihrer Geschwister besonders in der sozialen Entwicklung viel dazu. Die Geschwisterkinder fördern und unterstützen ihre Brüder vorrangig in den Dimensionen Selbstständigkeit und Allgemein.