Roberto Yanez war nach 23 Jahren wieder in Deutschland, um einer Berliner Ausstellungseröffnung seiner surrealistischen Gemälde beizuwohnen, ebenso wie der Veröffentlichung seines Gedichtbandes „Frühlingsregen“. Der Deutsch-Chilene ist jedoch nicht nur Maler, Dichter und Musiker - er ist auch der
Enkel von Erich und Margot Honecker. Bisher kannte er das wiedervereinigte Deutschland nur aus dem…mehrRoberto Yanez war nach 23 Jahren wieder in Deutschland, um einer Berliner Ausstellungseröffnung seiner surrealistischen Gemälde beizuwohnen, ebenso wie der Veröffentlichung seines Gedichtbandes „Frühlingsregen“. Der Deutsch-Chilene ist jedoch nicht nur Maler, Dichter und Musiker - er ist auch der Enkel von Erich und Margot Honecker. Bisher kannte er das wiedervereinigte Deutschland nur aus dem Fernsehen und so war dieser Besuch auch ein Kennenlernen.
In dem knappen Vierteljahrhundert in Chile hat Yanez eine wechselvolle Geschichte hinter sich gebracht: unter der Obhut der Familie, dann Drogen und Leben auf der Straße. All diese Erlebnisse versucht er in seinen Gedichten zu verarbeiten. Die 28 kurzen Prosagedichte sind für den Autor selbst wie ein Wiederkommen „an die Oberfläche“:“Ich werde mich recken nach zehn Jahren Schlaf“. In ihnen verbinden sich persönliche Lebenserfahrung und poetische Impressionen, daneben sind sie nüchterne Protokolle der Erinnerung: „Das Gespenst meiner Kindheit geht durch die Wände unseres Hauses“. Was Yanez zu sagen hat, ist aber ohne großen literarischen Anspruch.
Insgesamt zeichnen sich die Gedichte durch eine große Bandbreite aus: nachdenklich bis melancholisch, daneben verfügen sie über ein Klangbild, das den Leser gefangen nimmt. Außerdem ist das schmale Insel-Bändchen mit 16 surrealistischen Bildern von Roberto Yanez illustriert, die mit ihren expressiven Farben sowohl einen Kontrast als auch eine Harmonie mit den Versen bilden.