„Denn die einen sind im Dunkeln Und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte Die im Dunkeln sieht man nicht.“ Dies trifft auch auf weite Teile der FU Geschichte zu. So ist der Universitätsleitung zwar daran gelegen, einige Aspekte der Universitätsgeschichte – insbesondere solche, die sich mit dem eigenen Anspruch an eine exzellente Eliteuniversität vereinigen lassen – hervorzuheben, andere werden jedoch bewusst im Dunkeln gelassen. Dies betrifft – wie sollte es auch anders sein – insbesondere solche von selbstorganisierten studentischen Bewegungen und der teils sehr heftigen Repression gegen diese, denn solche Erzählungen passen nicht in das sich liberal gebende Narrativ einer Erfolgsgeschichte. Jedoch ist in weiten Teilen der Universität der Anspruch, dass diese eine wahrhaft freie Universität sei, längst verschwunden, die Neoliberalisierung ist auf dem Vormarsch und wer diese nicht mitträgt, sieht sich ihr doch oft hilflos gegenüber. Der letzte Lichtblick ist hierbei, was sich durch die gesamte Geschichte der Universität zieht, eine kritische Gegenbewegung (größtenteils von der Studierendenschaft getragen). An ihr ist es die verdrängten Geschichten, die noch im Dunkeln liegen, ans Licht zu bringen. Nur hier liegt – und lag immer – das Potenzial, diese Universität grundlegend zu verändern, und dass sie verändert werden muss, steht außer Frage. Der vorliegende Band versammelt verschiedenste historische Texte, Interviews mit Zeitzeug*innen und aktuelle Beiträge zur Politik und Geschichtsschreibung sowie vermeintlich Alltäglichem an der FU.