Ein schwierig zu bewertendes Buch. Das erste, was dem Leser auffällt, sind die entzückenden Fotos einer wildlebenden Füchsin. Die Fotos sind wahrlich gelungen. Die Autoren begleiten die Fähe Sophie eine Zeitlang und freunden sich mit ihr an. Entstanden ist ein kleiner Bildband der Extraklasse. Neben
den wunderschönen Fotos besticht das Buch durch informative Texte. Man erfährt viel über die…mehrEin schwierig zu bewertendes Buch. Das erste, was dem Leser auffällt, sind die entzückenden Fotos einer wildlebenden Füchsin. Die Fotos sind wahrlich gelungen. Die Autoren begleiten die Fähe Sophie eine Zeitlang und freunden sich mit ihr an. Entstanden ist ein kleiner Bildband der Extraklasse. Neben den wunderschönen Fotos besticht das Buch durch informative Texte. Man erfährt viel über die Protagonistin, über das Verhältnis zwischen ihr und den Autorin und natürlich auch einiges über den Fuchs selbst. Andererseits wird hier ein Wildtier mit Futter angelockt. Jeder, der sich näher mit Wildtieren (Fuchs, Wolf, Bär usw) befasst weiß, dass man so etwas lieber lassen sollte, weil angefütterte Wildtiere die Nähe des Menschen suchen und das geht selten gut aus. Desweiteren ist die Autorin Jägerin, und das scheinbar mit absoluter Hingabe. Nebenbei ist sie aber auch noch Wildtierökologin an der FVA Freiburg. Da frage ich mich, wie das zusammenpasst. Auf einem Foto trägt die Autorin eine Fuchspelzkappe, während ihr die Fähe die Nase ableckt. Auch das hinterlässt einen Faden Beigeschmack. Das Buch ist schwer zu bewerten. Einerseis die wunderschönen Fotos und die informativen Texte. Andererseits die seltsame Einstellung der Autorin. Es wäre sicher besser gewesen, die Füchsin über einen längeren Zeitraum zu beobachten und zu fotografieren, möglichst ohne in ihr Leben einzugreifen. Das wäre sicher möglich gewesen. Am Ende des Buchs fragt sich die Autorin, was aus Sophie geworden ist. Man kann nur hoffen, dass das wirklich süße Tier (mir ist klar, dass es ein wilder Beutegreifer ist und kein Kuscheltier!) noch immer zufrieden in den Wäldern herumsreift und nicht als Fuchspelzmütze oder ausgestopftes Präprarat geendet ist. Solche Sachen passieren nun mal, wenn man Wildtiere fasch behandelt. Die meisten Fotos sind wirklich toll, auch einige interessante Fakten sind eingestreut. Aber einige Dinge hätte man vielleicht vorher überdenken können (wie z.B. das Anfüttern von Wildtieren...).