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Storys und Aufzeichnungen vom "Dirty Old Man" der amerikanischen Literatur, die längst zu Klassikern geworden sind. Böse, obszön, witzig und zugleich mit großer Empfindsamkeit schreibt Bukowski hier über seine eigenen Erfahrungen mit dem "amerikanischen Albtraum". "Seine Leidenschaft ist mörderisch, seine Storys sprengen den Kopfumfang, sind der Gefühlsspanne nützlich, wertvoll für das Innenleben - aber nichts für kleinbürgerliche Aufgeiler." Basler Zeitung

Produktbeschreibung
Storys und Aufzeichnungen vom "Dirty Old Man" der amerikanischen Literatur, die längst zu Klassikern geworden sind. Böse, obszön, witzig und zugleich mit großer Empfindsamkeit schreibt Bukowski hier über seine eigenen Erfahrungen mit dem "amerikanischen Albtraum".
"Seine Leidenschaft ist mörderisch, seine Storys sprengen den Kopfumfang, sind der Gefühlsspanne nützlich, wertvoll für das Innenleben - aber nichts für kleinbürgerliche Aufgeiler." Basler Zeitung
Autorenporträt
Charles Bukowski, geb. am 16. August 1920 in Andernach, lebte seit seinem zweiten Lebensjahr in Los Angeles. Nach Jobs als Tankwart, Schlachthof- und Hafenarbeiter begann er zu schreiben und veröffentlichte weit über 40 Prosa- und Lyrikbände. Charles Bukowski starb am 9. März 1994 in San Pedro/L.A.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.05.2003

DASHÖRBUCH
Harte Kerle
Martin Semmelrogge lässt
Bukowski zu Boden gehen
Man kann zu Charles Bukowski stehen wie man will. Wer an Gewaltfantasien, Alkoholanbetungen und Frauenbeschimpfungen Geschmack findet: Bitteschön. Wer dies auch noch in einem Stil serviert bekommen möchte, der sich nicht um Stil schert: Kein Problem. Und wer dies als Literatur oder gar als Lyrik bezeichnen will: Soll er. Wir leben, wie man weiß, in einem freien Land, jeder kann seine Meinung äußern. Handelt es sich allerdings um Fragen der Kunst und nicht bloß der Politik, ist es immer noch eine Ehrensache, diese Meinung auch begründen zu können. Und da sich der wenig geneigte Hörbuchrezensent außerstande sieht, eine Rechtfertigung für den Kunstanspruch des hier anzuzeigenden Produkts zu liefern, muss er sich wohl oder übel auf die Seite all jener reaktionären Schöngeister stellen, die Bukowski für gequirlten Quark halten.
Hier sollen jetzt nicht die alten Schlachten um ästhetische Mindestanforderungen erneut geschlagen werden. Deutlich gemacht sei nur, dass der Rezensent zwischen dem so genannten Dichter und Erzähler Charles Bukowski und dem so genannten Vorleser Martin Semmelrogge sehr wohl zu unterscheiden weiß.
Martin Semmelrogge ist Schauspieler, und Schauspieler werden gerne als Vorleser engagiert, da sie sich häufig einer Sprecherziehung unterzogen haben. Das ist wahrscheinlich auch bei Semmelrogge der Fall, denn jedes Wort ist klar zu verstehen. Darüber hinaus wurde Semmelrogge wahrscheinlich ausgewählt, weil er als Schauspieler auf harte Kerle abonniert ist, nicht auf intellektuelle Weicheier, die bei Bukowski ja eher selten vorkommen. Dass Bukowskis harte Kerle allerdings ziemlich gescheiterte Charaktere sind, hat Semmelrogge leider nicht mitbekommen. Er scheint die ganze Bukowski-Welt für obercool zu halten und legt deswegen triumphierend seine tiefste Stimme auf, was sich anhört, als spräche er durch ein Loch im Kehlkopf. Gerade Kettenrauchern dürften sich dabei die Nackenhaare hochstellen.
Doch zum Glück hat Semmelrogge keine basso continuo-Qualitäten. Nachdem er also an jede neue Nummer mit Feuer und brüllend wie ein ausgehungerter Löwe rangeht, dauert es nur ein paar Dutzend Sekunden, bis seine Stimmbänder ins Straucheln und Schlingern geraten und schließlich, nach einer Minute oder so, wie Betrunkene im ersten Dialog aufschlagen. Dort rappeln sie sich dann wieder auf, immer noch derart blau, dass sie nicht wissen, wer wer ist, erstaunt mal den einen, mal den andern Part übernehmen, sich gegenseitig anrempeln und wieder zu Boden gehen. Dort nimmt sich dann die Erzählerstimme ihrer an und ersäuft sie bis zur nächsten Nummer in Pathos oder einem Meer aus Abgeklärtheit.
TOBIAS LEHMKUHL
CHARLES BUKOWSKI: Fuck Machine. Gedichte vom südlichen Ende der Couch. Gelesen von Martin Semmelrogge, Der Hörverlag, München 2003, 1 CD, 74 Minuten, 15,90 Euro.
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