Die zentrale Frage des Buches lautet: Wer oder was bestimmt unser menschliches Verhalten: das denkende, vernünftige, mehr oder weniger frei entscheidende Ich, die Gene, die Umwelteinflüsse oder das Unbewußte? Diese Frage wird im Lichte der neuen Erkenntnisse der Hirnforschung und der Psychologie ausführlich diskutiert und beantwortet. Dabei geht es um das Verhältnis zwischen Bewußtsein und dem Unbewußten, um das Entstehen von Gefühlen im Gehirn und ihre Wirkung auf unser Verhalten, um das Ich und seine Rolle bei der Handlungssteuerung und schließlich um die Frage, in welchem Maße unser starkes…mehr
Die zentrale Frage des Buches lautet: Wer oder was bestimmt unser menschliches Verhalten: das denkende, vernünftige, mehr oder weniger frei entscheidende Ich, die Gene, die Umwelteinflüsse oder das Unbewußte? Diese Frage wird im Lichte der neuen Erkenntnisse der Hirnforschung und der Psychologie ausführlich diskutiert und beantwortet. Dabei geht es um das Verhältnis zwischen Bewußtsein und dem Unbewußten, um das Entstehen von Gefühlen im Gehirn und ihre Wirkung auf unser Verhalten, um das Ich und seine Rolle bei der Handlungssteuerung und schließlich um die Frage, in welchem Maße unser starkes Gefühl, wir seien frei in unseren Entscheidungen und Handlungen, eine Illusion ist, wie diese Illusion entsteht und welche Funktion sie ausübt. Zum Schluß werden Konsequenzen dieser neuen Erkenntnisse für das traditionelle Menschenbild aufgezeigt. Für die Taschenbuchausgabe wurde das Buch komplett durchgesehen, überarbeitet und ergänzt. Damit liegt dieses Kompendium der neurobiologischen Forschung, das den derzeitigen Wissensstand umfassend darstellt, in einer aktualisierten Ausgabe vor.
Gerhard Roth, geboren 1942, war promovierter Philosoph und promovierter Biologe. Seit 1976 war er Professor für Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen, seit 2016 leitete er zudem das Roth Institut in Bremen. Von 1997 bis 2008 war er Rektor des Hanse-Wissenschaftskollegs, von 2003 bis 2011 Präsident der Studienstiftung des Deutschen Volkes, außerdem war er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Life Achievement Award. Er galt als einer der bedeutendsten Neurowissenschaftler im deutschsprachigen Raum, seine Bücher erreichten regelmäßig Bestsellerstatus. Gerhard Roth ist am 25. April 2023 verstorben.
Rezensionen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.06.2009Kopfgeburten Ausstellungsband zur Hirnforschung
Freier Wille, Hirndoping, Künstliche Intelligenz, Demenzen - wann immer das menschliche Gehirn in den vergangenen Jahren zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion und Berichterstattung wurde, entwickelten sich daraus spannende Debatten. Nur wenige Bücher über die Hirnforschung schildern die naturwissenschaftlichen genauso wie die philosophischen oder sozialwissenschaftlichen Apekte. Hans Günter Gassen, Biochemiker an der Technischen Universität Darmstadt, hat nun in einem Buch für das Europäische Zentrum für Kunst und Industriekultur Völklinger Hütte einen nahezu umfassenden Überblick über die Hirnforschung verfasst, der die Beiträge der Fachdisziplinen sorgfältig aufbereitet. Der Band bündelt viele aktuelle Themen aus der Hirnforschung - die wichtigsten Aspekte der Geschichte und der Evolution ebenso wie die der Neurogenetik und der Sprache, von Bildgebung, Biorhythmen und Erkrankungen. Über einige der häufig gestellten Fragen, beispielsweise, was Intelligenz eigentlich ist oder wie sich die Gehirne von Frauen und Männern unterscheiden, hat Gassen sich separat Gedanken gemacht und versucht, die oft widersprüchlichen Antworten der Fachwelt neutral darzustellen. Das Buch ist entstanden als Begleitband zur deutsch-dänischen Erlebnis- und Mitmach-Ausstellung "Dein Gehirn: denken, fühlen, handeln" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, die dort noch bis zum 18. April 2010 zu sehen ist.