Vielleicht mag es manchem zunächst etwas widersinnig erscheinen, die Führungsqualität eines Managers mit seiner Emotionalität in Verbindung zu bringen. Trägt doch Führen für viele Zeitgenossen ein Anspruchsprofil, das harte Auto rität, klare Rationalität und intellektuelle Souveränität erken nen lassen sollte. Gewiß werden auch diese Mosaiksteine im Persönlichkeitsbild des einen oder anderen Führenden zu finden sein. Doch das, was einen Führenden wirklich menschlich sein läßt, ist seine emotionale Ausstrahlung. Wie häufig stehen sich in meinen Seminaren durch die Teilneh menden personifizierte…mehr
Vielleicht mag es manchem zunächst etwas widersinnig erscheinen, die Führungsqualität eines Managers mit seiner Emotionalität in Verbindung zu bringen. Trägt doch Führen für viele Zeitgenossen ein Anspruchsprofil, das harte Auto rität, klare Rationalität und intellektuelle Souveränität erken nen lassen sollte. Gewiß werden auch diese Mosaiksteine im Persönlichkeitsbild des einen oder anderen Führenden zu finden sein. Doch das, was einen Führenden wirklich menschlich sein läßt, ist seine emotionale Ausstrahlung. Wie häufig stehen sich in meinen Seminaren durch die Teilneh menden personifizierte Rationalität und Emotionalität ge genüber. Am überzeugendsten jedoch wirkt stets jener Redner, der sich in seinem wahren Menschsein zu erkennen gibt. Allerdings bilden diese Sprechenden einen nur kleinen Kreis. Dagegen erlebe ich immer wieder Führungskräfte, denen es gelingt, einem eindeutig emotional-ethisch orien tierten Vortragsthema (,,Familie", »Sterbehilfe", ,,Profisport") die letztenintellektuellen Abstraktionswindungen abzutrot zen. Es ist schon erstaunlich, mitzuerleben, welche Barrieren die Angst vor Gefühlen in einem Führenden errichten kann. Diese und viele andere Beobachtungen haben mich geleitet, als ich mich entschloß, dieses Buch zu konzipieren. Es ist meine Absicht, das Thema ,,Fühlen" nachdrücklich aufzu greifen und es als das seelische Fundament unseres Mensch seins schlechthin darzustellen. Führende verdanken ja ihre hierarchische Akzeptanz der Tatsache, daß es Menschen gibt, die sich - mehr oder Vorwort weniger gern - führen lassen. Denn aus seinem bloßen Dasein heraus ist ein Mensch noch lange kein Führender.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. Baldur Kirchner, Jahrgang 1939, ist seit 1972 freier Dozent für Persönlichkeitsbildung. Er hält im deutschsprachigen Raum Seminare und Kolloquien für Führende zu Rhetorik, Dialektik, Ethik und Kontemplation. Nach dem Studium der Philosophie, Katholischen Theologie, Klassischen Philologie und seiner Promotion zum Dr. phil. an der Universität Tübingen beschäftigte er sich mit Tiefenpsychologie und Persönlichkeitsanalyse. Seine Bücher "Dialektik und Ethik", "Rhetorik für Führende" und "Benedikt für Manager" sind ebenfalls im Gabler Verlag erschienen.
Inhaltsangabe
Vorwort.- Einleitung: Über das Psychische.- Was bedeutet "Psyche"?.- Das Psychische und die Evolution.- 1. Fühlen - Die Ur-Berührung mit dem Leben.- Über die Entstehung von Gefühlen.- Über Lust und Unlust.- Angst als Ur-Berührung.- Führen ist emotionales Gestalten.- 2. Selbst-Wert-Gefühl und Persönlichkeitsentfaltung.- Zuwendung als emotionales Elementarerlebnis.- Schritte in das Leben.- Die metaphysische Dimension des Selbstwertes.- 3. Nonverbale Erscheinungsweisen des emotionalen Ausdrucks.- Die Mimik.- Lachen und Weinen.- Das Gestische.- Die Stimmführung.- 4. Die Souveränität im Umgang mit eigenen Gefühlen.- Das Zulassen von Gefühlen.- Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte.- Privatheit im Umgang mit Gefühlen.- Fühlen und Handeln.- 5. Die Souveränität im Umgang mit Gefühlen der Gefährten.- Nähe und Distanz.- Empathie und Dialog.- 6. Führungskrisen sind Vertrauenskrisen.- Die grundlegende Bedeutung der Krise.- Psychische Abwehrmechanismen bei Führenden.- Resignation und innere Kündigung.- 7. Der emotional belastete Führende.- Alexithymie-Die Sprachlosigkeit der Seele.- Der narzißtische Führende.- Ironie, Sarkasmus und Zynismus des Führenden Daseinsgier (Pleonexie) und.- Verlust der Lebensfreude (Anhedonie).- Schlußbetrachtungen.- Anmerkungen.- Der Autor.- Stichwortverzeichnis.
Vorwort.- Einleitung: Über das Psychische.- Was bedeutet "Psyche"?.- Das Psychische und die Evolution.- 1. Fühlen - Die Ur-Berührung mit dem Leben.- Über die Entstehung von Gefühlen.- Über Lust und Unlust.- Angst als Ur-Berührung.- Führen ist emotionales Gestalten.- 2. Selbst-Wert-Gefühl und Persönlichkeitsentfaltung.- Zuwendung als emotionales Elementarerlebnis.- Schritte in das Leben.- Die metaphysische Dimension des Selbstwertes.- 3. Nonverbale Erscheinungsweisen des emotionalen Ausdrucks.- Die Mimik.- Lachen und Weinen.- Das Gestische.- Die Stimmführung.- 4. Die Souveränität im Umgang mit eigenen Gefühlen.- Das Zulassen von Gefühlen.- Verbalisierung emotionaler Erlebnisinhalte.- Privatheit im Umgang mit Gefühlen.- Fühlen und Handeln.- 5. Die Souveränität im Umgang mit Gefühlen der Gefährten.- Nähe und Distanz.- Empathie und Dialog.- 6. Führungskrisen sind Vertrauenskrisen.- Die grundlegende Bedeutung der Krise.- Psychische Abwehrmechanismen bei Führenden.- Resignation und innere Kündigung.- 7. Der emotional belastete Führende.- Alexithymie-Die Sprachlosigkeit der Seele.- Der narzißtische Führende.- Ironie, Sarkasmus und Zynismus des Führenden Daseinsgier (Pleonexie) und.- Verlust der Lebensfreude (Anhedonie).- Schlußbetrachtungen.- Anmerkungen.- Der Autor.- Stichwortverzeichnis.
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