Franz Fühmanns (1922-1984) Werk fasziniert durch seine Vielschichtigkeit und seine eindrucksvolle Breite an Genres und Themen. Er war gleichermaßen in der Epik zu Hause wie in der Lyrik, im Drama und im Kasperlespiel, im Filmszenario wie auf seiner Spezialstrecke Essay. Er beherrschte die kleine Form und das Schreiben für Kinder sowie die Nachdichtung von Lyrik z.B. aus dem Tschechischen und Ungarischen. Märchen und Mythen waren ebenso seine Stoffe wie die Arbeitswelt in der DDR und die eigene Biografie, in der sich die historischen Brüche des 20. Jahrhunderts spiegeln. Seine Literatur ist gekennzeichnet durch das zentrale Interesse für Wahrhaftigkeit und Wandlung, Schuld und Scham sowie Menschheitserfahrung und Widerspruch. - Das Handbuch wird von einer international und interdisziplinär zusammengesetzten Autor:innengruppe verfasst. Es stellt Fühmanns Werk erstmals als Ganzes dar und vollzieht dessen innere Zusammenhänge nach, es nähert sich Fühmanns Biografie unter verschiedenen Perspektiven und bietet Zugänge zum Forschungsstand sowie zur Rezeption in Europa.