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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer öfter kann man nicht nur in Deutschland beobachten, dass die Bürger Protestaktivitäten wie Demonstrationen, Bürger- und Volksbegehren oder Petitionen nutzen, um sich für oder gegen bestimmte Sachverhalte einzusetzen. Es scheint so, als würden die Bürger Alternativen oder vielleicht sogar einen Ersatz zum Wahlgang suchen. Aus demokratietheoretischer Sicht ist die höhere Partizipationsbereitschaft der Bürger auf den ersten Blick…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Politik - Grundlagen und Allgemeines, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer öfter kann man nicht nur in Deutschland beobachten, dass die Bürger Protestaktivitäten wie Demonstrationen, Bürger- und Volksbegehren oder Petitionen nutzen, um sich für oder gegen bestimmte Sachverhalte einzusetzen. Es scheint so, als würden die Bürger Alternativen oder vielleicht sogar einen Ersatz zum Wahlgang suchen. Aus demokratietheoretischer Sicht ist die höhere Partizipationsbereitschaft der Bürger auf den ersten Blick außerordentlich wünschenswert. Laut Robert A. Dahl ist politische Partizipation ein Definitionskriterium von Demokratie, sodass eine Demokratie ohne ein Mindestmaß an politischer Beteiligung durch ihre Bürger nicht bestehen kann. So ist es nicht überraschend, dass diese gesellschaftliche Entwicklung in den Medien überwiegend positiv bewertet wird. Doch ist diese Entwicklung wirklich so wünschenswert? In der empirischen Partizipationsforschung ist man sich einig, dass die Bereitschaft zur politischen Partizipation gemäß den theoretischen Annahmen des Civic Voluntarism Model neben motivierenden Einstellungen und der Einbettung in soziale Netzwerke von der individuellen Ressourcenausstattung einer Person determiniert wird. Personen, die über mehr Ressourcen wie z.B. Bildung oder Einkommen verfügen, partizipieren eher als ressourcenschwache Bürger und haben damit eine größere Wahrscheinlichkeit, die Politik zugunsten ihrer Interessen zu beeinflussen. Es erfolgt also eine "selektive Rekrutierung" des ressourcenstarken Bevölkerungsteils. Dies widerspricht jedoch dem demokratischen Grundprinzip der politischen Gleichheit. Gravierender ist jedoch, dass sich in der Empirie gezeigt hat, dass Partizipationsaktivitäten, die über die Wahlbeteiligung hinausgehen, stärker von der Ressourcenausstattung beeinflusst werden. Demnach ist dort die Verzerrung der Partizipation zugunsten ressourcenstarker Personen größer. Es stellt sich nun die Frage, ob die in jüngster Zeit in Deutschland vermehrt auftretenden Protestaktivitäten, wie man es nach dem bisherigen Forschungsstand annehmen würde, vor allem von der ressourcenstarken Bevölkerungssicht ausgeht oder aber ob die gesamte deutsche Gesellschaft ein verstärktes Protestverhalten entwickelt hat, sodass die verfügbaren Ressourcen einer Person für die Partizipationsbereitschaft keine ausschlaggebende Rolle spielen.
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