Führungskräfte stehen durch die Leistungsdichte ihres Einsatzes einem Informationsfluss gegenüber, der sie überwältigt. Auf der anderen Seite erleiden sie bei vielen Themen einen wahrnehmbaren Informationsmangel, man fokussiert sich einfach zu leicht auf das geschäftlich Erforderliche und findet aus Zeitmangel häufig nicht den Zugang zu Themen, die sowohl persönlich als auch beruflich wichtig sind. Das Führungskräfte-Handbuch schafft Abhilfe. Es ist ein kompetenter Begleiter, der mit seinen gut lesbaren Beiträgen von ausgewiesenen Fachleuten der Praxis thematische Anstöße und aktuelle Antworten auf Fragen zu Berufs- und Persönlichkeitsentwicklung, Karriere, Management, Gesundheit, juristische Themen, aber auch zur individuellen Interessenvertretung gibt. Ein umfangreicher Serviceteil eröffnet weitere Informationsquellen. TOC:Einführung.- Persönlichkeit.- Karriere.- Management.- Interkulturelles Management.- Verbände und Gesetze.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.11.2003Ein ganzes Bündel von Erfolgsfaktoren
Zwei Handreichungen für Führungskräfte
Reinhard Sprenger: Vertrauen führt. Worauf es im Unternehmen wirklich ankommt. Campus Verlag, Frankfurt 2003, 192 Seiten, 24,90 Euro.
Herbert J. Joka (Herausgeber): Führungskräfte-Handbuch. Persönlichkeit - Karriere - Management - Recht. Springer-Verlag, Berlin 2003, 718 Seiten, 69,95 Euro.
Das Thema Führung ist offenbar unerschöpflich. Nun gibt es zwei weitere Bücher, die einmal mehr zeigen, mit wie vielen Fragen sich die geplagten Führungskräfte in Unternehmen und Verwaltungen befassen sollten und wie schwierig es ist, den richtigen Führungsstil zu finden. Bestseller-Autor Reinhard Sprenger bleibt sich selbst treu: In seinem populärwissenschaftlichen Buch geißelt er wortreich, wenn auch wieder zu langatmig, kaum bestreitbare Defizite der Führung in Organisationen. Dieses Mal nimmt er das fehlende Vertrauen ins Visier. Seine These lautet: Führungskräfte sollten dem Vertrauen vertrauen und dem Mißtrauen mißtrauen, das allerorten in den Unternehmen und Verwaltungen auszumachen sei. Sie sollten ihm mutig entgegentreten, indem sie Vertrauen liehen.
Vertrauen sei sicherer als jede Sicherungsmaßnahme, Vertrauen kontrolliere effektiver als jedes Kontrollsystem, und Vertrauen schaffe mehr Werte als jedes wertsteigernde Managementkonzept. Für den wirtschaftlichen Erfolg einer Organisation gebe es einen einzigen Erklärungsansatz: das Maß gelebten Vertrauens. Wer sich mit Managementforschung befaßt, der weiß, daß diese These in ihrer Exklusivität nicht haltbar ist. Organisationen brauchen zweifelsfrei das Vertrauen ihrer Kunden und Mitarbeiter, müssen darüber hinaus aber über ein ganzes Bündel von weiteren Erfolgsfaktoren verfügen, sonst scheitern sie.
Sprenger betrachtet Vertrauen als einen harten Faktor, der notwendig ist für die Koordination wirtschaftlichen Handelns, weil verliehenes Vertrauen eine flexible Organisation ermöglicht, Kunden bindet, Wissenstransfer und Unternehmertum fördert und letztlich auch Kosten senkt.
Was ist nun konkret zu tun, um mit und über Vertrauen besser und effektiver zu führen? Die Antworten im zweiten Teil des Buches bleiben jedoch erstaunlich offen. Der Managementberater gelangt kaum über Allgemeinplätze hinaus. Seine Empfehlungen: geradlinig sein, Fehler zugeben, echt sein, Versprechen halten. Das ist ohne Zweifel richtig, wenn auch wohl nicht als besonders originell einzustufen. Über alledem steht ein gutgemeinter Ratschlag: Manager sollten den ersten Schritt tun und den ihnen Anvertrauten Vertrauen leihen und sich dadurch verwundbar machen. Verwundbarkeit starte Vertrauen.
Ganz anders ausgerichtet ist das voluminöse Führungskräfte-Handbuch, das der Aachener Wirtschaftspublizist Herbert Joka herausgegeben hat: Dieser versteht das Sammelwerk als Kompaß, welcher Führungskräften den Weg zu den verschiedensten Themenkomplexen des Managements weisen soll. Diesem selbst gesteckten Anspruch wird das Konvolut jedoch nur ansatzweise gerecht. Es hat keine einheitliche Botschaft und entpuppt sich als eklektische Aneinanderreihung von 53 Fachbeiträgen zu Themen rund um das Management. Der Herausgeber sortiert die Fachbeiträge unter die Rubriken Persönlichkeit, Karriere, Führung, Ausland sowie Recht und Gesellschaft. Qualität und Tiefgang der wenig aufeinander abgestimmten Beiträge sind recht unterschiedlich.
Informativ sind die Beiträge über Medientraining sowie Sport und Ernährung für gestreßte Manager. Ebenso wird auf begrenztem Raum in insgesamt vierzehn Aufsätzen wichtiges Sachwissen über den rechtlichen Rahmen der Managertätigkeit (zum Beispiel Arbeitsrecht, Leitende Angestellte, Sprecherausschüsse, Betriebsverfassungsgesetz) kenntnisreich vermittelt. Praktische Hinweise, die sehr hilfreich sein können, enthalten der Serviceteil und der Teil über Verbände und Organisationen am Schluß. Aus den vielen anderen Beiträgen zu höchst unterschiedlichen Themen sollte der Leser sich die ihn besonders interessierenden Rosinen herauspicken. Pflichtlektüre ist jedoch kaum dabei. Insgesamt bietet diese besser als Sammelwerk (im wörtlichen Sinne) denn als Handbuch zu titulierende Schrift viel Lesestoff - für begeisterte Sammelwerkleser.
Aus der Sicht von geplagten Managern sind die beiden vorliegenden Bücher "nice to have", nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Buch von Sprenger soll kein Kompaß für Führungskräfte sein, das Werk von Joka ist es nicht.
ROBERT FIETEN
(Management-Forschungs-Team, Köln)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zwei Handreichungen für Führungskräfte
Reinhard Sprenger: Vertrauen führt. Worauf es im Unternehmen wirklich ankommt. Campus Verlag, Frankfurt 2003, 192 Seiten, 24,90 Euro.
Herbert J. Joka (Herausgeber): Führungskräfte-Handbuch. Persönlichkeit - Karriere - Management - Recht. Springer-Verlag, Berlin 2003, 718 Seiten, 69,95 Euro.
Das Thema Führung ist offenbar unerschöpflich. Nun gibt es zwei weitere Bücher, die einmal mehr zeigen, mit wie vielen Fragen sich die geplagten Führungskräfte in Unternehmen und Verwaltungen befassen sollten und wie schwierig es ist, den richtigen Führungsstil zu finden. Bestseller-Autor Reinhard Sprenger bleibt sich selbst treu: In seinem populärwissenschaftlichen Buch geißelt er wortreich, wenn auch wieder zu langatmig, kaum bestreitbare Defizite der Führung in Organisationen. Dieses Mal nimmt er das fehlende Vertrauen ins Visier. Seine These lautet: Führungskräfte sollten dem Vertrauen vertrauen und dem Mißtrauen mißtrauen, das allerorten in den Unternehmen und Verwaltungen auszumachen sei. Sie sollten ihm mutig entgegentreten, indem sie Vertrauen liehen.
Vertrauen sei sicherer als jede Sicherungsmaßnahme, Vertrauen kontrolliere effektiver als jedes Kontrollsystem, und Vertrauen schaffe mehr Werte als jedes wertsteigernde Managementkonzept. Für den wirtschaftlichen Erfolg einer Organisation gebe es einen einzigen Erklärungsansatz: das Maß gelebten Vertrauens. Wer sich mit Managementforschung befaßt, der weiß, daß diese These in ihrer Exklusivität nicht haltbar ist. Organisationen brauchen zweifelsfrei das Vertrauen ihrer Kunden und Mitarbeiter, müssen darüber hinaus aber über ein ganzes Bündel von weiteren Erfolgsfaktoren verfügen, sonst scheitern sie.
Sprenger betrachtet Vertrauen als einen harten Faktor, der notwendig ist für die Koordination wirtschaftlichen Handelns, weil verliehenes Vertrauen eine flexible Organisation ermöglicht, Kunden bindet, Wissenstransfer und Unternehmertum fördert und letztlich auch Kosten senkt.
Was ist nun konkret zu tun, um mit und über Vertrauen besser und effektiver zu führen? Die Antworten im zweiten Teil des Buches bleiben jedoch erstaunlich offen. Der Managementberater gelangt kaum über Allgemeinplätze hinaus. Seine Empfehlungen: geradlinig sein, Fehler zugeben, echt sein, Versprechen halten. Das ist ohne Zweifel richtig, wenn auch wohl nicht als besonders originell einzustufen. Über alledem steht ein gutgemeinter Ratschlag: Manager sollten den ersten Schritt tun und den ihnen Anvertrauten Vertrauen leihen und sich dadurch verwundbar machen. Verwundbarkeit starte Vertrauen.
Ganz anders ausgerichtet ist das voluminöse Führungskräfte-Handbuch, das der Aachener Wirtschaftspublizist Herbert Joka herausgegeben hat: Dieser versteht das Sammelwerk als Kompaß, welcher Führungskräften den Weg zu den verschiedensten Themenkomplexen des Managements weisen soll. Diesem selbst gesteckten Anspruch wird das Konvolut jedoch nur ansatzweise gerecht. Es hat keine einheitliche Botschaft und entpuppt sich als eklektische Aneinanderreihung von 53 Fachbeiträgen zu Themen rund um das Management. Der Herausgeber sortiert die Fachbeiträge unter die Rubriken Persönlichkeit, Karriere, Führung, Ausland sowie Recht und Gesellschaft. Qualität und Tiefgang der wenig aufeinander abgestimmten Beiträge sind recht unterschiedlich.
Informativ sind die Beiträge über Medientraining sowie Sport und Ernährung für gestreßte Manager. Ebenso wird auf begrenztem Raum in insgesamt vierzehn Aufsätzen wichtiges Sachwissen über den rechtlichen Rahmen der Managertätigkeit (zum Beispiel Arbeitsrecht, Leitende Angestellte, Sprecherausschüsse, Betriebsverfassungsgesetz) kenntnisreich vermittelt. Praktische Hinweise, die sehr hilfreich sein können, enthalten der Serviceteil und der Teil über Verbände und Organisationen am Schluß. Aus den vielen anderen Beiträgen zu höchst unterschiedlichen Themen sollte der Leser sich die ihn besonders interessierenden Rosinen herauspicken. Pflichtlektüre ist jedoch kaum dabei. Insgesamt bietet diese besser als Sammelwerk (im wörtlichen Sinne) denn als Handbuch zu titulierende Schrift viel Lesestoff - für begeisterte Sammelwerkleser.
Aus der Sicht von geplagten Managern sind die beiden vorliegenden Bücher "nice to have", nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das Buch von Sprenger soll kein Kompaß für Führungskräfte sein, das Werk von Joka ist es nicht.
ROBERT FIETEN
(Management-Forschungs-Team, Köln)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Dieses von dem Aachener Wirtschaftspublizisten herausgegebene Führungskräfte-Handbuch versteht sich selbst als "Kompass", erfährt man von Rezensent Robert Fieten, welcher Führungskräften den Weg zu den verschiedensten Themenkomplexen weisen soll. Diesem Anspruch werde das Werk, so Fieten, allerdings "nur ansatzweise" gerecht. Für ihn entpuppte es sich vielmehr als "eklektische Aneinanderreihung von 53 Fachbeiträgen", die "besser als Sammelwerk (im wörtlichen Sinne)" zu titulieren wären. Außerdem sind, berichtet der Rezensent weiter, "Qualität und Tiefgang" der einzelnen "wenig aufeinander abgestimmten" Beiträge doch "recht unterschiedlich". Immerhin "informativ" fand Fietel die Beiträge über "Medientraining", über "Sport" und über "Ernährung für gestresste Manager". In insgesamt vierzehn Beiträgen werde zudem "wichtiges Sachwissen" über den "rechtlichen Rahmen" der Managertätigkeit "kenntnisreich vermittelt". Und schließlich enthielten der Serviceteil und der Teil über Verbände und Organisationen am Schluss praktische Hinweise, "die sehr hilfreich sein können". "Pflichtlektüre" sei jedoch kaum dabei, ein "nice to have" für geplagte Manager also, so Fietens Gesamturteil - nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger.
© Perlentaucher Medien GmbH
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