Ein spanisches Dorf des 15. Jhs., ein triebhafter Landsherr, ein Bauernaufstand, bei dem der Feudal getötet wird. Das ist die Handlung eines spanischen Theaterstückes des Siglo de Oro, das im Russischen Reich und der UdSSR als ein Aufruf zur Revolte gegen die herrschende Klasse verstanden wurde. Ob die Handlung alleine genügt, um "Fuenteovejuna" von Félix Lope de Vega y Carpio, das Anfang des 16. Jhs. entstand, in Dienst der russischen Revolution zu stellen und was die Übersetzungen ins Russische möglicherweise dazu beigetragen haben, wird in diesem Buch thematisiert.Interpretation von "Fuenteovejuna" im Westen und in Russland/UdSSR, seine Rezeption auf dem russischsprachigen Boden seit der Uraufführung im Jahre 1876 bis in die 70er Jahre des 19. Jhs., Porträts der Übersetzer und Analyse der vier im Abstand von fast hundert Jahren angefertigten Übersetzungen aus dem Blickwinken der sich entwickelnden Übersetzungskunst und möglicher ideologischer Einflüsse bilden den Kern dieser Untersuchung.