"Für Dich solls tausend Tode regnen" ist ein Roman des Autorinnen-Duos Anna Pfeffer, besser bekannt als Rose Snow. Wer mich kennt, der weiß, dass ich die Romane der beiden in aller Regel in Rekordzeit verschlinge - wie könnte ich mir also den neuesten Roman unter einem anderen Pseudonym entgehen
lassen?
Mit dem Verlagsdebüt der beiden Autorinnen haben wir hier eine wahre Perle in der Hand,…mehr"Für Dich solls tausend Tode regnen" ist ein Roman des Autorinnen-Duos Anna Pfeffer, besser bekannt als Rose Snow. Wer mich kennt, der weiß, dass ich die Romane der beiden in aller Regel in Rekordzeit verschlinge - wie könnte ich mir also den neuesten Roman unter einem anderen Pseudonym entgehen lassen?
Mit dem Verlagsdebüt der beiden Autorinnen haben wir hier eine wahre Perle in der Hand, denn "Für Dich solls tausend Tode regnen" macht in jeder Form Spaß. Die Charaktere sind nicht nur unglaublich perfekt kreiert, sondern haben eine Menge Charakter. Allen voran Hauptfigur Emi, die nicht nur einen sehr schwarzen - aber dafür umso genialeren - Sinn für Humor an den Tag legt, sondern auch ein etwas morbides Hobby hat: seit ihre Nachbarin auf sehr absurde Art und Weise ums Leben kam, sammelt Emi in ihrem schwarzen Notizbuch Berichte über die merkwürdigsten Todesarten. Dieses Buch begleitet sie stets und wer sie nervt, der bekommt gedanklich eine außergewöhnliches Todesart zugeteilt. Auch wenn sie das möglicherweise zu einem Freak macht, tut dies ihrem unvergleichlichen Humor, sowie der Sympathie, die ich für sie hege, absolut keinen Abbruch. Ich habe so manches Mal lauthals aufgelacht und meinem Freund die besten Passagen vorgelesen (ob er wollte, oder nicht), einfach nur deswegen, weil ich Emi so unglaublich sympathisch fand. Auch Erik, der zwar Anfangs ein ziemliches Ekel zu sein scheint, konnte mich eigentlich zu keinem Zeitpunkt nerven, denn irgendwie merkt man doch: hinter der rauen Schale steckt deutlich mehr, als er zugeben möchte.
Auch Emis Probleme mit der neuen Heimatstadt (Hamburg), der neuen Schule, dem vermissen der besten Freundin (die in Heidelberg wohnt), sowie der neuen Freundin des Vaters (Mara) waren nicht nur nachvollziehbar, sondern stellenweise einfach zum verzweifeln. Ein völlig neues Leben in einer neuen Stadt zu beginnen, führt zwangsläufig dazu, dass man das Wort "neu" irgendwann nicht mehr ganz so toll findet - sagt Emi. Recht hat sie, denn vermutlich ginge es uns allen recht ähnlich, besonders, wenn sich die neue Freundin des Vaters ein wenig zu sehr wie die Stiefmama in Spe aufführt. Auch wenn sich Mara unglaublich Mühe gibt, Emi und ihren Bruder kennenzulernen, so hätte ich ihr so manches Mal am liebsten auch die Meinung gegeigt und ihr vermutlich ähnlich deutlich gesagt, was ich von ihr halte, wie es Emi dann schließlich auch tut.
Die Geschichte ist liebevoll erzählt, macht Spaß und auch wenn sie nicht besonders spannend ist (das passt aber auch einfach nicht zum Genre), so fesselt es doch und brachte mich dazu, in jeder freien Minute zu lesen. Das Leben von Emi scheint nicht immer einfach für sie zu sein und doch versucht sie es bestmöglich zu meistern. Dabei verliert sie niemals den Mut und vor allem niemals ihren überaus schwarzen Humor und bereitet dem Leser damit ein paar wundervolle Stunden beim Lesen ... und ein trauriges Gesicht, wenn das Buch beendet ist.
Wertung: 5 von 5 Sterne!