Bis zum Herbst hat Europa Zeit: Wenn bis dahin kein Weg aus der Schuldenkrise gefunden wird, kollabiert der Euro-Raum. Starr vor Schreck blickt die Öffentlichkeit in einen Abgrund, während die Stimmen derer lauter werden, die das Projekt der europäischen Integration schon immer bekämpft haben. In dieser dramatischen Lage melden sich zwei überzeugte Europäer zu Wort: Nicht der Abschied von der europäischen Integration wird uns retten, vielmehr brauchen wir ein größeres, stärkeres, demokratischeres Europa. Die einzelnen Nationalstaaten sind viel zu schwach, um im globalen Wettbewerb zu bestehen.…mehr
Bis zum Herbst hat Europa Zeit: Wenn bis dahin kein Weg aus der Schuldenkrise gefunden wird, kollabiert der Euro-Raum. Starr vor Schreck blickt die Öffentlichkeit in einen Abgrund, während die Stimmen derer lauter werden, die das Projekt der europäischen Integration schon immer bekämpft haben. In dieser dramatischen Lage melden sich zwei überzeugte Europäer zu Wort: Nicht der Abschied von der europäischen Integration wird uns retten, vielmehr brauchen wir ein größeres, stärkeres, demokratischeres Europa. Die einzelnen Nationalstaaten sind viel zu schwach, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Gerade diese Krise zeigt, wie nötig wir eine starke EU brauchen: Um die Bürger vor der Willkür der Spekulanten zu schützen, die schon längst keine Staatsgrenzen mehr kennen.
Cohn-Bendit, DanielDaniel Cohn-Bendit, geboren 1945 in Montauban, zählt zu den prominenten Protagonisten der 1968er-Bewegung in Paris und Frankfurt/Main. Er gehört außerdem zu dem Gründungsvätern der Grünen, die er von 1994 bis 2014 als Abgeordneter im Europaparlament vertreten hat.
Verhofstadt, GuyGuy Verhofstadt, Jahrgang 1953, war bis 2008 belgischer Premierminister und ist nun Vorsitzender der liberalen Fraktion im Europäischen Parlament.
Blom, PhilippPhilipp Blom, 1970 in Hamburg geboren, studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford. Er lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien und schreibt regelmäßig für europäische und amerikanische Zeitschriften und Zeitungen. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Stipendium am Getty Research Institute in Los Angeles, der Premis Internacionals Terenci Moix und der deutsche Sachbuchpreis. Zuletzt erschienen bei Hanser: Der taumelnde Kontinent. Europa 1900-1914 (2009), Die zerrissenen Jahre. 1918-1938 (2014), Die Welt aus den Angeln. Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart (2017), Was auf dem Spiel steht (2017) und Eine italienische Reise. Auf den Spuren des Auswanderers, der vor 300 Jahren meine Geige baute (2018). Im Paul Zsolnay Verlag erschien der Roman Bei Sturm am Meer (2016). Weitere Informationen unter www.philipp-blom.eu.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Der Vorsitzende der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, Daniel Cohn-Bendit, und sein liberaler Kollege Guy Verhofstadt haben sich zusammengetan, um ein Manifest für Europa zu schreiben. Das Buch "Für Europa!" ist dem Rezensenten Christian Thomas etwas unheimlich, weil er gleich zwei problematische Tendenzen darin erkennt: einerseits die linksradikale Tradition des Revolutionsimperativs samt ihrer Einteilung der Gesellschaft in Aufständische und Feiglinge, andererseits die "ultrakonservative Hinterlassenschaft", sich ewig an der Schwelle eines gewaltigen Zeitenumbruchs zu wähnen, den die unfähige Politik einfach nicht sehen will. Das Material bietet den Autoren Edgar Morins, der schon vor fünfundzwanzig Jahren von einer "Polykrise" sprach: einer "wirtschaftlichen, demografischen, ökologischen, politischen und institutionellen" - sie reichen aber nicht ansatzweise an dessen Analyse der europäischen kulturellen Identität heran, kritisiert Thomas. Stattdessen teilen sie die Gesellschaft schlicht in zwei Gruppen, meint der Rezensent: Entweder du bist für Europa, oder du bist gegen uns.
"Es ist erfrischend und auch ermutigend, das engagierte proeuropäische Manifest in den Zeiten der Krise zu lesen. Europa kann mehr davon gebraucht." Das Parlament, 03.12.12
"Lehrreich und lesenswert." Jörg Riemenschneider, NDR Info, 08.10.2012
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