'Für Gerechtigkeit streiten' die Autorinnen und Autoren in diesem Buch auf vielfältige Weise. Sie streiten um eine gerechte Auslegung biblischer Texte und lassen sie dann selbst in ihrer Parteinahme für die Armen und Entrechteten sprechen. Weitere Beiträge zeigen, wie notwendig es heute ist, das vereinende aber auch vereinnahmende Motto 'sisterhood is powerfull' zu Gunsten eines ehrlich geführten 'Schwesternstreites' aufzugeben. Rekonstruktionen vergangener Frauen- und Männerwirklichkeiten geben wichtige Impulse, um über gerechtere Beziehungen nachzudenken. Die besondere Verantwortung in Deutschland für Gerechtigkeit zu ringen, zeigt die Behandlung der Problemkreise Antijudaismus, Antisemitismus und Rassismus. Die unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen von Männern und Frauen auf dem Weg zu einer erneuerten Theologie und einem befreiten Miteinander werden akzentuiert. Als Christin und als Christ für Gerechtigkeit zu streiten, bedeutet aber auch, getragen von der Hoffnung auf 'den' gerechten, streitbaren Gott ausruhen zu können, Zeit für spirituelle Erneuerung, für das Lob der Schöpfung und die Freude an der Welt zu finden.