Manchmal ist es besser, seinem Gegenüber deutlich zu sagen, was man von ihm hält – aber nicht jeder kann damit umgehen.
Gerda Thaler, genannt Gerri, hat es nicht leicht. 30 Jahre alt und total unzufrieden, bekommt sie von jedem – allen voran ihrer Mutter – vorgehalten, daß sie in ihrem Leben
bisher nichts erreicht hat. Sie weiß selber, daß sie ohne richtige Freunde, einen Mann und Kinder nicht…mehrManchmal ist es besser, seinem Gegenüber deutlich zu sagen, was man von ihm hält – aber nicht jeder kann damit umgehen.
Gerda Thaler, genannt Gerri, hat es nicht leicht. 30 Jahre alt und total unzufrieden, bekommt sie von jedem – allen voran ihrer Mutter – vorgehalten, daß sie in ihrem Leben bisher nichts erreicht hat. Sie weiß selber, daß sie ohne richtige Freunde, einen Mann und Kinder nicht viel wert ist. Selbst ihre schriftstellerische Arbeit, das erfolgreiche Schreiben von Liebesromanen, wird verächtlich als nichts abgetan. Eines Tages bekommt sie von ihrer Mutter den Auftrag, alte Medikamente zurück in die Apotheke zu bringen. Als sie die vielen Schlaftabletten sieht, beschließt sie, sich damit das Leben zu nehmen. Dieses Vorhaben hat sie bereits, seit sie ihre Kündigung bekommen hat, allerdings war sie die ganze Zeit noch auf der Suche, wie sie das am besten anstellen soll. Vorher aber schreibt sie noch einige „Abschiedsbriefe“, in denen sie sich ihren Kummer von der Seele schreibt. Doch durch Zufall klappt es mit dem Selbstmord nicht ...
Der Schreibstil ist locker und leicht. Ich konnte mich gut in Gerri hineinversetzen und habe ihre Ängste und Sorgen verstanden. Ich kann nur sagen: wer so eine Mutter hat, braucht keine Feinde! Sie hatte ihren Plan bis ins letzte Detail geplant, hat ihr Leben entrümpelt und sich für ihr letztes Vorhaben sogar ein schickes Kleid und tolle Schuhe gekauft, um dann in einem Hotelzimmer einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Ein letztes Glas Champagner an der Bar wollte sie sich genehmigen, wo sie mitbekommen hat, daß ihre Bekannte fremdgeht. Und als dann auch noch Ole auftauchte und seinen Liebeskummer mit Alkohol und Tränen ertränken wollte, war sie zur Stelle und hat ihm zugehört. Nachdem sie im Zimmer die ersten beiden Tabletten mit Wodka eingenommen hatte, stand Ole vor ihrer Tür und ließ sich nicht abwimmeln. Morgens wollte sie die restlichen 33 Tabletten wieder einsammeln und es an einem anderen Ort erneut versuchen, aber dann lagen die ganzen Tabletten im Zimmer verteilt. Nach dem Frühstück hatte das Zimmermädchen alles eingesaugt. Fast alle waren sauer auf Gerri, nur ihre Freundin Charlie hat es Ole gedankt, daß er sie gerettet hat.
Nach dem folgenden Spießrutenlauf hat sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Manche haben ihr ihren Abschiedsbrief nicht verziehen, aber die, die wichtig waren, haben sich ihre Worte zu Herzen genommen.
Ein tolles Buch über die Höhen und Tiefen des Lebens. Ich konnte weinen, schmunzeln, mich ärgern und mich freuen. Der Autorin ist es gelungen, mich mit diesem heiklen Thema bestens zu unterhalten. Und ich war ganz traurig, als das Buch fertig war. Ich hätte so gerne weitergelesen...