Ein Bilderbuch gegen den Antisemitismus.
Simon hilft bei den Vorbereitungen für das Lichterfest und Teresa schmückt mit ihren Eltern den Weihnachtsbaum. Sie sind Nachbarn und beste Freunde. Gemeinsam zählen sie die Tage bis zum großen Fest, spielen im Schnee, backen Plätzchen. Sie teilen ihre Freude an den gleichen Dingen, erfreuen sich aber auch an dem, was sie unterscheidet. Abends erstrahlen ihre Fenster im festlichen Licht. Da fliegt ein Stein, Scherben fallen zu Boden, die Kerzen der Chanukkia verlöschen. Die Polizei kommt. Offensichtlich gibt es Menschen, die Anderssein nicht akzeptieren. Simon will die Lichter wieder anzünden, sie sollen sich als Juden nicht verstecken. Entschlossen malt Teresa den Leuchter mit den neun Kerzen auf ein Blatt Papier. Für Simon! Und hängt dieses Bild in ihr Fenster. Tausende machen es ihr nach.
Eine wahre Geschichte von respektvollem Miteinander, von Liebe und Solidarität.
Simon hilft bei den Vorbereitungen für das Lichterfest und Teresa schmückt mit ihren Eltern den Weihnachtsbaum. Sie sind Nachbarn und beste Freunde. Gemeinsam zählen sie die Tage bis zum großen Fest, spielen im Schnee, backen Plätzchen. Sie teilen ihre Freude an den gleichen Dingen, erfreuen sich aber auch an dem, was sie unterscheidet. Abends erstrahlen ihre Fenster im festlichen Licht. Da fliegt ein Stein, Scherben fallen zu Boden, die Kerzen der Chanukkia verlöschen. Die Polizei kommt. Offensichtlich gibt es Menschen, die Anderssein nicht akzeptieren. Simon will die Lichter wieder anzünden, sie sollen sich als Juden nicht verstecken. Entschlossen malt Teresa den Leuchter mit den neun Kerzen auf ein Blatt Papier. Für Simon! Und hängt dieses Bild in ihr Fenster. Tausende machen es ihr nach.
Eine wahre Geschichte von respektvollem Miteinander, von Liebe und Solidarität.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2022Signal an die Steinewerfer
Simon und Teresa haben viel gemeinsam: Sie toben gerne im Schnee, sie lieben Plätzchen mit bunten, süßen Streuseln, sie sind kreativ. Teresa macht nichts lieber als Malen, Simon schreibt am liebsten Gedichte. Und beide sind sie wegen der anstehenden Festtage schon jetzt ganz hibbelig.
Doch die Feste, denen sie entgegenfiebern, unterscheiden sich: Während Teresa sich auf Weihnachten freut, sehnt Simon Chanukka, das jüdische Lichterfest, herbei. Bei Teresa wird zu Hause der Christbaum geschmückt, bei Simon werden die Kerzen des Chanukkaleuchters entzündet. Bei Teresa leuchtet es, wie in eigentlich allen Häusern der Stadt, in Rot und Grün, bei Simon in Blau und Weiß.
Dann, eines Nachts, passiert es: Ein Unbekannter nähert sich dem Haus von Simons Familie, ein Stein fliegt durch das große Fenster, überall liegen Glassplitter. Am nächsten Tag steht die Familie vor einer schweren Frage: Sollen wir die Chanukkia trotzdem wieder anzünden? Simon ist sich sicher: Wenn sie die Kerzen nicht wieder leuchten lassen, dann sieht es so aus, als ob sie sich verstecken würden, als ob sie nicht zeigen wollen, dass sie Juden sind. Das aber, sagt Simon, fühlt sich gar nicht richtig an. Er gibt sich einen Ruck und entzündet die Kerzen erneut.
Und plötzlich passiert noch etwas anderes, ganz Wunderbares. Erst hängt seine Freundin Teresa ein selbst gemaltes Bild eines Chanukkaleuchters in ihr Fenster, dann machen es ihr unzählige andere Stadtbewohner nach. Eine Welle der Solidarität mit der angegriffenen jüdischen Familie erfasst die Stadt. Die Menschen zeigen, dass der Steinwurf gegen Simon und seine Familie ihnen nicht egal ist.
"Für jeden ein Licht" (Fischer Sauerländer, 16 Euro, empfohlen für alle von vier Jahren an) ist ein Kinderbuch, das Mut macht - und eine etwas andere Weihnachtsgeschichte. Es basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich 1993 in der Stadt Billings in den Vereinigten Staaten ereignete. Aufgeschrieben hat sie der in Los Angeles lebende Autor Lee Wind. "Wenn eine ganze Stadt für Freundschaft, Respekt und Liebe aufsteht, dann ist das ein eindeutiges Signal an die Steinewerfer", sagt Wind. "Nur so kann die Liebe gewinnen."
Beeindruckend an "Für jeden ein Licht" sind auch die Illustrationen, die Paul O. Zelinsky dafür angefertigt hat. Der New Yorker gilt als einer der bekanntesten Kinderbuchzeichner der Vereinigten Staaten, er hat bei Maurice Sendak ("Wo die wilden Kerle wohnen") studiert und wurde mit der renommierten Caldecott Medal ausgezeichnet. Mit starkem Strich und expressiver Geste entwirft er seine Figuren. Und er zeigt ihre Gefühle, etwa wenn Simon nach dem Steinwurf ganz benommen im Schlafanzug in der Zimmerecke hockt. Die deutsche Übersetzung stammt übrigens von Iris Berben. Die Schauspielerin ist schon lange dafür bekannt, dass sie sich für Toleranz und Menschenrechte und gegen Antisemitismus engagiert.
Sie wollen dieses außergewöhnliche Kinderbuch kennenlernen? Dann können Sie an unserer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es drei - von Iris Berben signierte - Exemplare von "Für jeden ein Licht". Verlost werden sie unter denjenigen, die uns bis Freitagabend eine E-Mail mit dem Betreff "Chanukka" und ihrer Postadresse an familien-leben@faz.de senden. ALEXANDER JÜRGS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Simon und Teresa haben viel gemeinsam: Sie toben gerne im Schnee, sie lieben Plätzchen mit bunten, süßen Streuseln, sie sind kreativ. Teresa macht nichts lieber als Malen, Simon schreibt am liebsten Gedichte. Und beide sind sie wegen der anstehenden Festtage schon jetzt ganz hibbelig.
Doch die Feste, denen sie entgegenfiebern, unterscheiden sich: Während Teresa sich auf Weihnachten freut, sehnt Simon Chanukka, das jüdische Lichterfest, herbei. Bei Teresa wird zu Hause der Christbaum geschmückt, bei Simon werden die Kerzen des Chanukkaleuchters entzündet. Bei Teresa leuchtet es, wie in eigentlich allen Häusern der Stadt, in Rot und Grün, bei Simon in Blau und Weiß.
Dann, eines Nachts, passiert es: Ein Unbekannter nähert sich dem Haus von Simons Familie, ein Stein fliegt durch das große Fenster, überall liegen Glassplitter. Am nächsten Tag steht die Familie vor einer schweren Frage: Sollen wir die Chanukkia trotzdem wieder anzünden? Simon ist sich sicher: Wenn sie die Kerzen nicht wieder leuchten lassen, dann sieht es so aus, als ob sie sich verstecken würden, als ob sie nicht zeigen wollen, dass sie Juden sind. Das aber, sagt Simon, fühlt sich gar nicht richtig an. Er gibt sich einen Ruck und entzündet die Kerzen erneut.
Und plötzlich passiert noch etwas anderes, ganz Wunderbares. Erst hängt seine Freundin Teresa ein selbst gemaltes Bild eines Chanukkaleuchters in ihr Fenster, dann machen es ihr unzählige andere Stadtbewohner nach. Eine Welle der Solidarität mit der angegriffenen jüdischen Familie erfasst die Stadt. Die Menschen zeigen, dass der Steinwurf gegen Simon und seine Familie ihnen nicht egal ist.
"Für jeden ein Licht" (Fischer Sauerländer, 16 Euro, empfohlen für alle von vier Jahren an) ist ein Kinderbuch, das Mut macht - und eine etwas andere Weihnachtsgeschichte. Es basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich 1993 in der Stadt Billings in den Vereinigten Staaten ereignete. Aufgeschrieben hat sie der in Los Angeles lebende Autor Lee Wind. "Wenn eine ganze Stadt für Freundschaft, Respekt und Liebe aufsteht, dann ist das ein eindeutiges Signal an die Steinewerfer", sagt Wind. "Nur so kann die Liebe gewinnen."
Beeindruckend an "Für jeden ein Licht" sind auch die Illustrationen, die Paul O. Zelinsky dafür angefertigt hat. Der New Yorker gilt als einer der bekanntesten Kinderbuchzeichner der Vereinigten Staaten, er hat bei Maurice Sendak ("Wo die wilden Kerle wohnen") studiert und wurde mit der renommierten Caldecott Medal ausgezeichnet. Mit starkem Strich und expressiver Geste entwirft er seine Figuren. Und er zeigt ihre Gefühle, etwa wenn Simon nach dem Steinwurf ganz benommen im Schlafanzug in der Zimmerecke hockt. Die deutsche Übersetzung stammt übrigens von Iris Berben. Die Schauspielerin ist schon lange dafür bekannt, dass sie sich für Toleranz und Menschenrechte und gegen Antisemitismus engagiert.
Sie wollen dieses außergewöhnliche Kinderbuch kennenlernen? Dann können Sie an unserer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es drei - von Iris Berben signierte - Exemplare von "Für jeden ein Licht". Verlost werden sie unter denjenigen, die uns bis Freitagabend eine E-Mail mit dem Betreff "Chanukka" und ihrer Postadresse an familien-leben@faz.de senden. ALEXANDER JÜRGS
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[...] ein Kinderbuch, das Mut macht. Alexander Jürgs Frankfurter Allgemeine Zeitung (regional) 20221215