Großartige literarische Unterhaltung!
Hannes wächst mit Polina auf, nachdem sich seine Mutter im Wochenbett mit Polinas Mutter angefreundet und sie später zusammenziehen. Alles scheint paradiesisch gut zu verlaufen, doch nachdem seine Mutter durch ein Unglück starb, ändert sich alles für die
beiden. Hannes, mit einem großen musikalischen Potential geboren, verweigert dies zu zeigen, bis er,…mehrGroßartige literarische Unterhaltung!
Hannes wächst mit Polina auf, nachdem sich seine Mutter im Wochenbett mit Polinas Mutter angefreundet und sie später zusammenziehen. Alles scheint paradiesisch gut zu verlaufen, doch nachdem seine Mutter durch ein Unglück starb, ändert sich alles für die beiden. Hannes, mit einem großen musikalischen Potential geboren, verweigert dies zu zeigen, bis er, sehr viel später mit sich im Reinen ist. Es beginnt seine Heldenreise.
Die Geschichte ist unkonventionell, humorvoll, mit schönen Metaphern.
Hannes bekommt – wie ein Kelim Teppich - dessen Muster manchmal in den Vordergrund geworfen wird beim Betrachten, wie ein Vexierbild, Hinweise auf seinem Weg, die erst im Laufe der Zeit von ihm entdeckt werden und ihn weiterführen. Es ist schon da, er muss es nur erkennen.
Takis Würger erzeugt Vorstellungen einer Welt, in der man gerne beteiligt wäre und die auftretenden Helfer auf der Heldenreise von Hannes sind sympathische Charaktere, die dem Protagonisten Hannes in seinen Lebensabschnitten begleiten und auch später wieder auftauchen und sich dann alles wieder neu formiert, was auseinander stob – einfach großartige Unterhaltung. Eine herzerwärmende Geschichte, nicht nur eine Liebesgeschichte.
Man hat das Gefühl, Takis Würger hätte viele Szenen selbst erlebt, so genau, farbig und bildhaft sind sie beschrieben, jeder in der Geschichte hat etwas Besonderes, Einzigartiges, das ihn für Hannes wertvoll macht.
So ein Leben mit diesen Höhen und Tiefen möchte man fast selbst haben, oft märchenhaft, doch mit keinem märchenhaften Ausgang – oder doch? Noch im Leserausch der Geschichte ist jedes Ende jeder Schluss eigentlich nicht wichtig. Takis Würger weist nicht wie im Märchen auf etwas hin, seine Beschreibungen an sich haben es in sich und das ist in fast jedem verschachtelten Satz schon eine Geschichte, mit Hinweisen, Erläuterungen, die aus der Vergangenheit ziehen und in die Gegenwart werfen und die volle Aufmerksamkeit des Lesers hervorbringen - und anschließend ein Satz, kurz und erleichternd.
Ein Roman, der in sich die Hoffnung trägt, das Unerwartete anzunehmen, trotz aller Widerstände, wie eine Selbstverständlichkeit sich damit auseinanderzusetzen, voranzuschreiten und weiterzuwachsen – alles so wie im wirklichen Leben selbst, hätte der Leser auch nur immer den Mut so taff durch das Leben zu gehen wie Hannes und seine Entscheidungen von innen kommen zu lassen. Ein märchenhafter Roman über Liebe und Freundschaft, der ein wohliges Gefühl hervorbringt von allerbester literarischer Unterhaltung, das staunen lässt und nachwirkt.