In den 1950er Jahren hat Kurt Tittel mit dem Muskelschlingenmodell ein brilliantes Werkzeug zur Beschreibung sportlicher Bewegung entwickelt. Allerdings fehlte diesem Modell der messmethodische Bezug. Das Originelle des Functional Movement Screen (FMS) liegt in der umsetzbaren Erfassung der Muskelkettenfunktion. Konkret verbirgt sich hinter dem FMS die Annahme, dass eine adäquate Bewegungsausführung (Bewegungsqualität) und Mobilität zur Verletzungsminimierung beitragen kann. Dies lässt sich aus den Bewertungskriterien wie Bewegungssymmetrie sowie Haltungs- oder Gelenkstabilität ableiten. Der FMS hat weite Verbreitung gefunden, da er einfach durchzuführen ist und offensichtliche Muskelfunktionsdefizite erfahrbar macht. Jedoch ist der breite Einsatz eines Werkszeugs kein ausreichendes Kriterium für dessen Qualität. Um die Qualität eines diagnostischen Werkzeugs zu bewerten, müssen Fragen zur Reproduzierbarkeit, Gültigkeit und Nützlichkeit der erhobenen Information beantwortet werden. Lösungen für diese offenen Fragen werden in dieser Forschungsarbeit entwickelt.