Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: In heutiger Zeit rückt der Islam verstärkt in das Blickfeld weltweit öffentlichen Interesses.Die Bedeutung des Islam und der islamischen Länder lässt sich nicht nur darauf zurückführen, dass letztere über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Rohstoffen und Bodenschätzen verfügen, sondern der Islam auch - gemessen an der Zahl seiner Anhänger (über 1,5 Milliarden) - die zweitgrösste monotheistische Religion nach dem Christentum darstellt. Hinzu kommt als weiterer Aspekt, dass sich der Islam zunehmend als ein Gegenspieler der westlichen Länder in Bezug auf Religion, Kultur, Lebensordnung und politische Ordnungsvorstellungen versteht. Allein im europäischen Kulturraum leben Millionen von Muslimen; in Deutschland sind es bereits über dreieinhalb Millionen. In einer Welt, in der Kulturen, Religionen und Völker durch global umspannende Prozesse unaufhaltsam einander näher rücken, stehen christlich geprägter europäischer Raum und Menschen westlich-abendländischer Kultur einem Zusammenleben mit Muslimen mit gemischten Emotionen und Vorbehalten gegenüber. Grosse Aufmerksamkeit wird der islamischen Wiedererweckungsbewegung entgegengebracht - zum Teil auch ihrem stürmischen Verlauf - der man in vielen ihrer Erscheinungsformen vernunftgeleitet kaum beizukommen vermag. Gerade sie rüttelte aber alte und verschüttete Angstgefühle wach. Einher geht dies häufig mit der Frage, ob der Islam als fremde Macht wie eine Lawine - heutzutage und wie auch in der Vergangenheit - auf die westliche Kultur und deren Lebenswelt hereinzubrechen droht.Ein Prozess, der auch teilweise von und mit einem kompromisslosen Islam einhergeht und somit bei vielen Menschen im Westen grosse Befürchtungen aufkommen lässt.1Vor dem Kontext der täglichen medialen Berichterstattungen über Attentate, Konflikte und Terrorismus sowie weltweite kriegerische Auseinandersetzungen wurde der Begriff des Fundamentalismus zu Beginn des 21. Jahrhunderts zum Schlüsselbegriff für die Deutung und Erklärung von Gewaltakten in den unterschiedlichsten Teilen der Welt.2 Dabei ist von Islamismus und islamischem Fundamentalismus die Rede, gleichzeitig lassen diese Berichterstattungen aber Unterschiede und Differenzierungen verschwimmen.3[...]1 Vgl. Khoury, Adel Theodor: Der Islam und die westliche Welt. Darmstadt, 2001. S. 9.2 Vgl. Boff, Leonardo: Fundamentalismus und Terrorismus. Göttingen, 2007. S. 7.3 Vgl. Gemein, Gisbert; Redmer, Hartmut: Islamischer Fundamentalismus. Münster, 2005. S. 7.
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