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Safia, geflohen in den 90er Jahren vor den Pogromen in Bosnien und Herzegowina, lebt zurückgezogen in Deutschland und schreibt. Die deutsche Sprache ist ihr zur zweiten Heimat geworden. Ihre Themen kreisen um Exil und Emanzipation. In ihrer Fantasie sucht sie die Begegnung mit ihren Idolen: der Dichterin Marina Zwetajewa, Zeitzeugin der russischen Revolution, und der deutschen Schriftstellerin Irmgard Keun, die gegen die nationalsozialistische Diktatur rebellierte. Die drei Frauen erzählen sich von Einsamkeit, Verlust und Widerstand, von der Liebe, von Männern, die sie sich hörig machten oder…mehr

Produktbeschreibung
Safia, geflohen in den 90er Jahren vor den Pogromen in Bosnien und Herzegowina, lebt zurückgezogen in Deutschland und schreibt. Die deutsche Sprache ist ihr zur zweiten Heimat geworden. Ihre Themen kreisen um Exil und Emanzipation. In ihrer Fantasie sucht sie die Begegnung mit ihren Idolen: der Dichterin Marina Zwetajewa, Zeitzeugin der russischen Revolution, und der deutschen Schriftstellerin Irmgard Keun, die gegen die nationalsozialistische Diktatur rebellierte. Die drei Frauen erzählen sich von Einsamkeit, Verlust und Widerstand, von der Liebe, von Männern, die sie sich hörig machten oder von denen sie abhängig waren. Sie schreiben Bettel- und Liebesbriefe, lachen und weinen, rauchen und trinken. Das Buch ist eine Hommage an zwei große Autorinnen des zwanzigsten Jahrhunderts und zugleich eine Auseinandersetzung mit dem Schreiben im Exil heute. Es ist der schonungslose Bericht einer Frau, die sich mit aller Kraft zurück ins Leben schreibt.
Autorenporträt
Obhodjas, SafetaSafeta Obhodjas ist 1951 in einer bosnisch-muslimischen Familie in Pale, nahe Sarajevo, geboren. Hier publiziert sie ihre ersten Hörspiele, Erzählungen, Novellen. Sie schildert moderne Frauen Bosniens in ihrer Zerrissenheit zwischen Moderne und der Tradition einer patriarchalischen Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg glauben die dort lebenden Völker, ihren demokratischen Weg im Sozialismus zu finden. Die Autorin ist Zeitzeugin der Diskrepanz zwischen Ideologie und Realität. Ihre slawische Herkunft und ihre muslimischen Wurzeln bringen sie in ein doppeltes Dilemma der Zugehörigkeit. Ende 1992 flieht sie aus ihrer Heimat, um der von serbischen Politikern gesteuerten "ethnischen Säuberung" zu entgehen. Seither lebt sie in Wuppertal, wo sie mittlerweile selbst auf Deutsch schreibt.