Safia, geflohen in den 90er Jahren vor den Pogromen in Bosnien und Herzegowina, lebt zurückgezogen in Deutschland und schreibt. Die deutsche Sprache ist ihr zur zweiten Heimat geworden. Ihre Themen kreisen um Exil und Emanzipation. In ihrer Fantasie sucht sie die Begegnung mit ihren Idolen: der Dichterin Marina Zwetajewa, Zeitzeugin der russischen Revolution, und der deutschen Schriftstellerin Irmgard Keun, die gegen die nationalsozialistische Diktatur rebellierte. Die drei Frauen erzählen sich von Einsamkeit, Verlust und Widerstand, von der Liebe, von Männern, die sie sich hörig machten oder von denen sie abhängig waren. Sie schreiben Bettel- und Liebesbriefe, lachen und weinen, rauchen und trinken. Das Buch ist eine Hommage an zwei große Autorinnen des zwanzigsten Jahrhunderts und zugleich eine Auseinandersetzung mit dem Schreiben im Exil heute. Es ist der schonungslose Bericht einer Frau, die sich mit aller Kraft zurück ins Leben schreibt.