Im Rahmen der vorliegenden Studie soll das Verhältnis zweier Kunstformen untersucht werden, deren Wege sich von Beginn ihrer Entwicklung an teils annäherten, teils weiter voneinander entfernten, sich aber vor allem immer wieder in fruchtbarer Weise kreuzten: Musik und Theater verbindet eine lange währende und unverbrüchliche Beziehung. Aus ihrem Zusammentreffen kann etwas Neues entstehen, das bisweilen sogar die Grenzen beider Künste zu sprengen und neu zu definieren in der Lage ist. Ein eindrucksvoller Beweis hierfür ist das Theater Christoph Marthalers. An seinem Beispiel soll (unter Einbeziehung der Arbeiten "Riesenbutzbach" und "Die schöne Müllerin") aufgezeigt werden, welche Potenziale der Einsatz von Formen musikalischer Artikulation für das Theater bereithält. Hierzu soll zuvor ein systematisierender und zugleich problematisierender Überblick über die spezifischen Gegebenheiten musikalischer beziehungsweise allgemein akustischer Ereignisse im Zeichensystem Theater gegeben sowie die bestehenden Gattungsgrenzen zwischen Sprech- und Musiktheater hinterfragt werden.
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