Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, Note: 1,3, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Grammatik als wesentlicher Bestandteil des ganzheitlichen Sprachunterrichts unterliegt der strukturellen Gestaltung von Unterrichtsmethoden. Wurde die Grammatik zu Zeiten der Grammatik-Übersetzungs-Methode als traditionelle Schulgrammatik verstanden, die im Mittelpunkt des Geschehens zu sehen war, so orientierte sich die Direkte Methode an behavioristischen Lehrverfahren, in deren Mittelpunkt Drill und Practise des sprachlichen Gebrauchs standen. Regelverständnis wurde nun nicht mehr als deduktives Lehrverfahren angewandt, sondern induktiv. Die Grammatik selbst meist nur in Form eines Anhangs einer jeden Lektion. Diese Vernachlässigung von Regelwissen der Grammatik widersprach dem Handeln der entsprechenden Unterrichtsmethode. Die Audiolinguale Methode konzentrierte sich zum Beispiel auf die alltäglichen Kommunikationsmuster der Lerner, die man durch authentische Sprachsituationen trainierte (Pattern Drill). Fehler wurden systematisch "ausradiert". Die Bedeutung eines Regelverständnisses war nur schwach ausgeprägt, nicht aber die Forderung nach grammatisch korrekter Beherrschung. So erkannte man die individuellen grammatikalischen Strukturen jeder einzelnen Sprache an, dass der Lerner aber auch ein Verständnis (Warum wird welche grammatikalische Regel in welcher Kommunikation angewendet?) für diese benötigt, um selbstständig und zukünftig fehlerarm zu kommunizieren, beachtete man nicht. Wenn Grammatikunterricht in erster Linie durch Sprechnachahmung unterrichtet wird, folglich kein expliziter Grammatikteil im Unterricht besteht, so kann auch keine Systematisierung erfolgen. Die Wende der 80er Jahre - Fremdperspektive als Novum des Sprachenerwerbs -ermöglichte den interkulturellen Sprachvergleich auf den sozio- und psycholinguistischen Ebenen, gleichzeitige trat die Forderung nach Zweisprachigkeit und Regelwissen für den Lerner in das unterrichtliche Geschehen. Die Folge aus diesem dynamischen Strukturprozess war die Kognitivierung des Sprachunterrichts, ein Verständnis von Sprachwissen (Regelwissen der Grammatik und Lexik) und Sprachbewusstsein (sozio- & psycholinguistische Konstrukte), das einen Unterrichtsansatz mit dem Zentrum der "language awareness" erfordert und damit dem mentalistischem Ansatz und die Notwendigkeit einer reformierten Grammatik erkannte.
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