Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit hat der schleichende Datenverlust unseres digitalen Erbes längst begonnen. Im Gegensatz zu bedrucktem Papier oder Fotografien sind digitale Objekte nicht human readable, bedürfen also immer technischer Apparate und Kontexte, um betrachtet werden zu können. Neben den gerade im Umfeld der Gedächtnisorganisationen angewandten, klassischen Archivierungsstrategien wie der Migration digitaler Objekte in neue Ablaufumgebungen liegt der Fokus dieser Arbeit primär auf Fragestellungen, welche sich direkt oder indirekt aus einer Emulation kompletter Ablaufumgebungen als Teil einer Langzeitarchivierungsstrategie digitaler Objekte ergeben. Eine solche Strategie bedingt weitreichende Konzepte, welche eine Benutzung und Sichtbarmachung solcher digitalen Objekte nach ihrer Bereitstellung durch ein Archiv (DIP) gewährleisten können. In dieser Arbeit sollen Erfolgsbedingungen für ein zu entwickelndes System ermittelt werden, welches eine Schnittstelle zu einem solchen Archiv schafft und eine Nutzung emulierter Ablaufumgebungen entkoppelt von lokal angebotenen Services über das Internet ermöglichen soll.