»Funktionalisierte Religion« untersucht die soziologischen Entwürfe von Rosa, Reckwitz, Joas und Pollack im Hinblick auf die Situation von Religion und Kirche in der Gesellschaft und sich daraus ergebende Handlungsorientierungen für Kirche. Ungeachtet der konträren Diagnosen der behandelten Autoren lassen sich drei Querschnittsthemen festgemachen: Erstens das Verhältnis von Einzelnem und Gemeinde. Dabei zeigt sich, dass Religion sich nur begrenzt in eine individualisierte Form transformiert. Umgekehrt werden so die Stärken von Kirche als Sozialgestalt deutlich, insbesondere auch ihr institutioneller Charakter. Zweitens das Spannungsfeld zwischen Konzentration auf religiöse Kernthemen und Öffnung auf andere gesellschaftliche Bedarfe. Und drittens die Frage nach den Zukunftsaussichten von Kirche und der skeptisch beurteilten Handlungsmacht von Kirche.Insgesamt zeigt sich, dass soziologische Perspektiven die funktionale Frage, wozu Religion gut ist, in den Vordergrund rücken zulasten weltanschaulicher Gesichtspunkte. Hier spielen die Autoren Gerhard Wegners dezidiert nicht-funktionale Sicht ein. Sie ziehen eine Linie von einer Offenheit für ein Wirken Gottes über Kirche als Institution statt Organisation bis zu einem - zumindest auch - substanziellen Religionsbegriff, der Einseitigkeiten einer bloßen Funktionalisierung von Religion aufhebt.[Functionality of Religion. Sociological Perspectives on Religion and Church]»Functionality of Religion« examines the sociological concepts of Rosa, Reckwitz, Joas and Pollack with regard to the situation of religion and church in society and the resulting orientations for church practice. Notwithstanding the contrasting diagnoses of the authors discussed, three cross-cutting themes can be identified: First, the relationship between the individual and the church. Here it becomes apparent that religion transforms itself into an individualized form only to a limited extent. On the other hand, the strengths of the church as asocial form become apparent, especially its institutional character. Second, the tension between the focus on religious key issues and opening up to other social needs. And third, the question of the future prospects of the church and the skeptically viewed power of the church to act.All in all, it is apparent that sociological perspectives place the functional question of what religion is good for in the foreground at the expense of ideological viewpoints.